9. August 2013: Förderungen für die Atomenergie? Nein, danke!

 

Die unverschämte Forderung der EU-Atomlobby: „Wir wollen auch Förderungen, wie sie für die erneuerbaren Energien gewährt werden.“ Dahinter stehen vor allem die Atommächte Frankreich und Großbritannien. Aber auch die Finnen und Tschechen sind daran interessiert, Steuergeld in die Nuklearindustrie zu pumpen.

 

Die EU-Kommission will die Förderungen für Atomkraftwerke möglich machen. Da fragt sich, welche Zeichen noch geschehen müssen, damit sich die Atomlobby von ihrem Irrweg abbringen lässt. In einem Radiointerview antwortete EU-Energiekommissar Oettinger, als er auf die Unfälle in Tschernobyl und Fukushima angesprochen wurde: In Europa sei noch kein solcher Unfall passiert. Das ist doch bitte kein Grund, weitere Atomkraftwerke zu bauen und sogar noch höher als schon bisher zu fördern, sondern eher ein Grund, dankbar zu sein!

 

Atomkraft sei sicher, umweltfreundlich und billig, das redete die Atomlobby seit dem Zweiten Weltkrieg der Bevölkerung ein. Billig? Nur deshalb, weil die Atomstaaten (und deren Bevölkerung) schon bisher ihre Atomkraftwerke in enormer Höhe subventionieren, indem sie selber für fast das gesamte Risiko haften (Atomkraftwerke sind unverschämt niedrig haftpflichtversichert) und die hohen Kosten der Atommüllentsorgung tragen.

 

Die Zukunft der Energieversorgung sieht anders aus. Sonne, Wind, Biomasse und Wasserkraft sind die einzigen verantwortbaren Energiequellen. Sie zu fördern ist sinnvoll, ja notwendig. Öffentliche Unterstützung für die Nuklearbranche dient hingegen nur dazu, das unausweichliche Sterben einer gefährlichen und unwirtschaftlichen Technologie ein wenig hinauszuzögern.

 

Bei der Ablehnung der Atomenergie geht Österreichs Politik einen konsequenten Weg. Dafür ein großes Danke! Bei der Umsetzung von Alternativen ist aber Österreich weniger bis gar nicht konsequent. Vor allem bei der Reduktion des Einsatzes fossiler Brenn- und Treibstoffe, also beim im Kyoto-Vertrag versprochenen Rückgang bei den CO2-Emissionen, ist Österreich säumig. Dass die CO2-Emissionen dennoch leicht gesunken sind, ist nicht ein Verdienst der Politik, sondern eine Folge der Wirtschaftskrise.

 

Es genügt nicht, bloß gegen Atomenergie zu sein. Eine ehrlich gemeinte Energiewende erfordert auch eine fortlaufende Reduktion bei der Verbrennung fossiler Energieträger.