9. Februar 2019: Ein Pyrrhussieg für die OMV
Die OMV, Österreichs halbstaatlicher Öl- und Gaskonzern, freut sich über Erfolg im Jahr 2018: Der Jahresumsatz 2018 kletterte um dreizehn Prozent auf fast 23 Milliarden Euro. Aber leider ist das ein Erfolg auf Kosten des Klimaschutzes!
Das OMV-Ergebnis vor Steuern schnalzte um 122 Prozent auf rund 3,3 Milliarden hinauf. Der Nettogewinn betrug beinahe zwei Milliarden Euro. Das freut OMV-Chef Rainer Seele. Er sprach von einem Rekordjahr.
Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere Seite? Die gibt Anlass zu heftiger Kritik. Denn Rekorde im negativen Sinn verzeichnet auch die Atmosphäre unseres Planeten, auf dem wir leben: Die vergangenen vier Jahre sind die vier heißesten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die Erderwärmung nimmt immer stärker Fahrt auf. Das Risiko wird immer größer, die Folgen immer unberechenbarer und immer kostspieliger.
Die OMV wird für das weltweite Leid, das sie mit ihren Aktivitäten verursacht, nicht zur Verantwortung gezogen. Für die Behebung der Klimaschäden braucht sie nicht aufzukommen. Und die OMV fährt auf dieser Fossile-Energie-Welle sogar weiter: Wie kürzlich bekannt wurde, hat sich die OMV eine Milliardenbeteiligung an einer Raffinerie in Abu Dhabi gesichert. Es handelt sich um die weltweit viertgrößte Raffinerie.
Verantwortlich ist die Verbrennung von fossilen Brenn- und Treibstoffen. Genau damit macht die OMV ihre Gewinne.
Frau Christa Zumpf aus Wiener Neustadt hat völlig recht, wenn sie in ihrem Leserbrief an die Salzburger Nachrichten (veröffentlicht am 14. Februar 2019) schreibt: „Hat es nicht schon vor etlichen Jahren geheißen, dass noch in der Erde befindliche fossile Energieträger daselbst zu bleiben haben, wenn es die Klimawende geben soll?“