6. November 2019: Ein Lehrerverein macht sich stark für den

Klimaschutz

 

Tausende oberösterreichische Lehrer strömen am heutigen Mittwoch wieder zu ihren Generalversammlungen nach Linz. Dabei sticht einer der Vereine besonders hervor:

 

Es ist der Christliche Lehrerverein Oberösterreichs (CLV).

 

Er nimmt sich bei seiner heutigen Tagung unter dem Titel „Schule for future“ in besonderer Weise des Klimaschutzes an.

 

In der Vereinszeitschrift „das Schulblatt“ (Oktober 2019) kann man unter anderem zu dieser Aktion Folgendes lesen:

 

…Wir Lehrerinnen und Lehrer „stehen jeden Tag in den unterschiedlichsten Klassen, um gemeinsam mit unseren Schülerinnen und Schülern an einer lebenswerten Zukunft zu arbeiten, um Chancen zu eröffnen, Rückhalt zu geben und viele individuelle Möglichkeiten zu schaffen. Vor allem aber sehen wir unsere Aufgabe darin, unseren Kindern ein grundlegendes Rüstzeug für ihr Leben und das aller anderen mitzugeben, damit sie später selbst ein glückliches, erfülltes und selbstbestimmtes Leben führen können.

 

Was macht diese Aufgebe aber für einen Sinn, wenn man sich jetzt mehr als je zuvor die Frage stellt, ob es überhaupt eine gute Zukunft auf unserem Planeten geben kann? Wir verlangen ihm seit langem viel zu viel ab, weil uns die Interessen der Wirtschaft, der Konzerne, der Tourismusindustrie oder des Massenkonsums scheinbar noch immer wichtiger sind als eine ökologisch nachhaltige Sicherung guter Lebensbedingungen für unsere Kinder und Enkelkinder…“

 

 

7 Fakten

 

Es ist kein Mythos, kein Schwindel und keine Verschwörungstheorie. Der Klimawandel ist echt und er ist gefährlich. Man mag sich darüber streiten, wie wir mit ihm umgehen, aber die Daten und Fakten sprechen für sich: 

 

1. Die Welt wird wärmer: Die Temperatur der Erde schwankt von Jahr zu Jahr – aber in den letzten 50 Jahren ist sie enorm angestiegen. Die globale Durchschnittstemperatur 2017 war um 0,7 Grad Celsius höher als der Durchschnitt des 20. Jahrhunderts.

 

2. Wir tragen dazu bei: Kohlendioxid erwärmt den Planeten. In der Luft ist die CO2-Konzentration um fast 50 Prozent erhöht, größtenteils seit den 1960ern.

 

3. Die Wissenschaft ist sich sicher: Mehr als neun von zehn Klimawissenschaftern stimmen überein, dass unsere Emissionen die Hautursache für die globale Erwärmung sind.

 

4. Das Eis schmilzt rapide: Das arktische Meereis schrumpft – ebenso wie die Gletscher auf der ganzen Welt. Bis zum Jahr 2100 könne der Meeresspiegel um 90 Zentimeter ansteigen – oder noch mehr.

 

5. Das Wetter wir zerstörerischer: Weltweit hat sich die Zahl der klimabezogenen Katastrophen – Stürme, Überschwemmungen, Erdrutsche, Dürren, Hitzewellen, Walsbrände – seit 1980 mehr als verdreifacht.

 

6. Tiere und Pflanzen werden beeinträchtigt: Tier- und Pflanzenarten verschwinden bereits aus jenen Regionen ihres Verbreitungsgebietes, in denen es mittlerweile zu warm ist. Der nächste Schritt wäre das Aussterben.

 

7. Wir können etwas dagegen tun: Notwendig ist ein nachhaltiger und schondender Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen und eine Verdreifachenun des Anteols erneuerbarer Energien bis 2040.

 

Quelle: Daten und Fakten aus dem wissenschaftlichen Fachmagazin „Nature Climate Change“. In: „das Schulblatt“, Zeitschrift des Christlichen Lehrervereins für Oberösterreich, Oktober 2019 

 

 

 

Ausschnitt aus der Stellungnahme von Maximilian Egger MA, Schriftleiter und verantwortlicher Redakteur der CLV-OÖ-Zeitschrift „das Schulblatt“, zur Aktion „Schule for future“:

 

„Klimakiller Mensch“ – nicht jeder kann mit dieser Aussage etwas anfangen, manch einer verleugnet sie sogar. Doch wer so denkt, umgibt sich mit einem Mantel der Ignoranz. Die Wissenschaft hat schon 1990, als der erste Bericht der Weltklimakonferenz veröffentlicht wurde, vor den gefährlichen Folgen unseres Handelns für Umwelt und Klima gewarnt. Unzählige Forschungsergebnisse, die uns betroffen und zum Handeln animierten sollten, wurden seither publiziert. Fast drei Jahrzehnte vergingen, bis ein Aufschrei in der Bevölkerung mit der Fridays-for-Future-Bewegung endlich laut wurde – initiiert von Jugendlichen, die das jahrelange Nichtstun nicht mehr hinnehmen wollten.

 

 

Ausschnitt aus dem vom Junglehrer-Vertreter des CLV-OÖ, David Hiegelsberger, verfassten Text in der letzten CLV-OÖ-Zeitschrift „das Schulblatt“:

 

Umweltschutz, Nachhaltigkeit und die Schonung von Ressourcen sind Schlagwörter, die wieder mehr Platz in den Schulen bekommen müssen. Das sind wir den uns anvertrauten Kindern schuldig, um auch ihnen noch ein ökologisches Umfeld hinterlassen zu können, welches dieselbe, wenn nicht bessere Lebensqualität bieten kann. In diesem Sinne ist Umweltschutz in letzter Folge Menschenschutz (oder vielleicht: der Schutz der Schöpfung) und betrifft uns deswegen alle hautnah. Es ist Zeit, aktiv zu werden. Das Team der Junglehrerinnen und Junglehrer und ich sind fest entschlossen, unsere ökologische Zukunft in die Hand zu nehmen und auch bildungspolitisch auf Veränderungen zu drängen.