4. Dezember 2018: Das weltzerstörerische Potenzial nicht zur Weltzerstörung werden lassen

 

 

Noch nie war das weltzerstörerische Potenzial so groß wie heute. Die weltweite Zerstörungsmöglichkeit bestand erstmals mit der Atomenergie und dem atomaren Wettrüsten.

 

Der Klimawandel ist noch heimtückischer als das atomare Wettrüsten. Die Treibhausgase sieht man nicht und riecht man nicht – wie auch die radioaktiven Teilchen, die sich in der Luft ausbreiten und am Boden ablagern. Aber während nach einer atomaren Katastrophe bzw. nach einer Atombombenexplosion die Radioaktivität mit der Zeit abnimmt, nimmt durch unsere Lebensweise die Konzentration der Treibhausgase in der Luft und in den Ozeanen stetig zu – schleichend, nur fallweise zuschlagend (lokale bis großflächige Wetterkapriolen), nur langsam anschwellend (sodass man sich immer wieder daran gewöhnt).

 

Die Kumulation der Treibhausgase in der Atmosphäre und im Meer setzt sich leise fort und folgt ihrer Eigendynamik. Außer der Mensch als Verursacher schreitet ein und zieht die Notbremse. Aber selbst wenn wir ab nun keine Treibhausgase mehr freisetzten würden, so würden sich manche Prozesse für weitere längere Zeit nicht aufhalten lassen, wie z. B. die Gletscherschmelze.   

 

Der Anfang der Erderwärmung liegt bei der Entdeckung der fossilen Energieträger. Die schon vor Jahrzehnten geäußerten Warnungen von Wissenschaftern und denkenden Menschen vor der CO2-Anreicherung in der Atmosphäre und in den Meeren blieben unbeachtet. Dass man rasch mit relativ billiger Energie Wohlstand schaffen konnte, das wog mehr.

 

Nun gibt es zwei Möglichkeiten der Korrektur:

 

- Entweder die Menschheit setzt ihre ausbeuterischen Praktiken fort, und die Industriestaaten bleiben bei ihrem verschwenderischen Lebensstil, ja steigern ihn sogar noch. Sie begeben sich aber dadurch in die Gefahr, in den Untergang gerissen zu werden und die gesamte Menschheit mitzureißen.

 

- Oder die Menschheit (vor allem der Club der Reichen) schaltet um von der Wachstumsökonomie auf eine Ökonomie des Es-muss-einmal-genug-Seins, der Lebensqualität, des intensiven Umwelt- und Klimaschutzes, des Mutes zur Technikfolgenkontrolle, der Kooperation, der gerechten Verteilung und der Unterstützung für ärmere Länder beim Aufholen.

 

Das scheint illusorisch. Es bleibt aber keine Wahl. Die Menschheit muss Regulative auf sich nehmen, um das weltzerstörerische Potenzial, das in uns Menschen steckt, nicht zur Weltzerstörung werden zu lassen. Es muss möglich sein, die Gier und deren Folgen, den Materialismus und den Kapitalismus, so zu zähmen und zu kultivieren, dass ein Überleben in Frieden und Wohlstand für alle möglich wird.