4. Dezember 2019: Schon wieder eine Klimakonferenz?

 

Diese Woche hat die 25. Klimakonferenz der UN-Klima-Rahmenkonvention in Madrid begonnen. Tausende Delegierte aus aller Welt, Wissenschafter sowie Lobbyisten der fossilen und Nuklearindustrie und Medienvertreter fliegen nach Spanien. Auch Umweltaktivisten kommen – teils mit dem Flugzeug, teils mit klimafreundlicheren Verkehrsmitteln. Ist dieses Spektakel notwendig? Sind die damit verbundenen Treibhausgasemissionen wirklich gerechtfertigt?

 

Der Klimawandel ist ein globales Problem und nur gemeinsam von allen Staaten lösbar. Die Herausforderungen sind enorm, vielfältig und treffen verschiedene Länder in unterschiedlicher Weise. Insofern ist es unerlässlich, miteinander zu reden.

 

Gäbe es ein ehrliches Bemühen aller Staaten, ihren Beitrag zum Pariser Abkommen zu leisten, und gäbe es das gegenseitige Vertrauen, dass jedes Land sich nach Kräften bemüht, käme man mit viel kleineren Delegationen aus. Vielleicht auch mit weniger Delegationen, denn nicht jedes Land müsste jedes Mal vertreten sein. Die NGOs müssten nicht so viel Druck machen, und die Lobbyisten hätten die Fruchtlosigkeit ihrer Bemühungen erkannt. Der Preis, den wir finanziell und in Treibhausgasen jedes Jahr bei der Klimakonferenz zahlen, ist der Preis für Unwahrhaftigkeit und Misstrauen.

 

Quelle: Text vom Helga Kromp-Kolb in der Kronenzeitung vom 4. Dezember 2019