28. März 2020: Klimaschutz und Corona

 

Die Notbremsung des Wirtschaftslebens lässt die Treibhausgasemissionen sinken. Auch die Belastung mit anderen Luftschadstoffen, etwa mit gesundheitsgefährdenden Stickoxiden, hat sich in gewaltigem Ausmaß verringert. Logisch: Das Klima- und Schadstoffproblem beruht im Wesentlichen auf der Verbrennung fossiler Brenn- und Treibstoffe.

 

Redakteur Martin Stricker schreibt in den heutigen „Salzburger Nachrichten“ mahnende Worte und macht anschließend einen hilfreichen Vorschlag für einen Pakt:

 

Falls nach Corona alles wieder seinen alten Weg geht, ist nichts gewonnen. Eher im Gegenteil. Möglich, dass die Emissionen geradezu explodieren. Umso wichtiger scheint eine vorausschauende Politik, die Aufschwung und fossile Energien möglichst entkoppelt, etwa durch einen deutlichen Preis für jede CO2-Freisetzung (…).

 

Hilfreich wäre ein Pakt, wie ihn der deutsche Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber vorschlägt. „Derzeit wird sehr zu Recht von den jüngeren Teilen der Bevölkerung Solidarität  mit den Älteren eingefordert, die ja viel stärker durch das Virus gefährdet sind“, sagte er. „Umgekehrt sollten die Älteren beim Klima Solidarität mit den Jüngeren üben, denn Letztere werden die Folgen der Erderhitzung in ihrem Leben viel stärker spüren.“

 

Die Solidarität müsse wechselseitig sein, betont Schellnhuber. „Man könnte es plakativ so ausdrücken: Wer achtlos das Virus weitergibt, gefährdet das Leben seiner Großeltern. Wer achtlos CO2 freisetzt, gefährdet das Leben seiner Enkel.“