27. März 2015: Treibhausgasbilanz 2013 – kein Grund zum Jubeln

 

Das Umweltbundesamt präsentierte gestern die Zahlen zu den Treibhausgas-emissionen für das Jahr 2013. „Österreich ist beim Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase weit davon entfernt, ein Musterschüler zu sein“, sagte Jürgen Schneider vom Umweltbundesamt im Interview der heutigen Ö1-Radiosendung „Mittagsjournal“ vom 26. März.

 

Darauf, dass die Treibhausgasemissionen von 2012 auf 2013 um 0,2 Prozent gesunken sind, braucht Österreich nicht stolz zu sein. Denn dieser Rückgang ist auf die Wirtschaftskrise zurückzuführen. Mittel- und langfristig werde man die EU-Klimaziele nicht erreichen, wenn man in Österreich so weitermache wie bisher, sagte Jürgen Schneider, Chef des Umweltbundesamtes. Die europaweiten Verpflichtungen sehen vor, bis 2020 die Treibhausgasemissionen um 20 Prozent gegenüber 1990 zu senken, bis 2030 sogar um 40 Prozent.

 

Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung wäre mit einer klimafreundlichen Steuerreform möglich gewesen. Es sei schade, dass die Steuerreform ohne ökologische Lenkungswirkung verabschiedet werden wird, bedauerte Schneider.

 

Besonderer Handlungsbedarf bestehe im Verkehr. Hier stiegen die Treibhausgasemissionen um fast 5 Prozent gegenüber 2012. Schneider sprach sich dafür aus, im Güterverkehr mit einer höheren LKW-Maut mehr Kostenwahrheit herbeizuführen. Weiters sei laut Schneider zu überlegen, ob die LKW-Maut nicht auch auf das niederrangige Straßennetz ausgedehnt werden könnte.

 

Auf jeden Fall sind laut Schneider radikale Schritte erforderlich, um die Klimaziele bis 2030 zu erreichen. Dafür sei in erster Linie die Politik zuständig.