25. Mai 2018: Bleiben 100 Prozent Grünstrom bis 2030 nur ein leeres Versprechen?

 

 

Dass die Bundesregierung bis 2030 erreichen will, Strom nur mehr aus erneuerbaren Energiequellen zu erzeugen, ist gut und wichtig. Aber es bleiben leere Worte, wenn sie nicht sagt, wie sie zu diesem Ziel gelangen will.

 

Es melden sich bereits Stimmen, die betonen, dass der Umstieg auf 100 Prozent Grünstrom kein leichtes Spiel sein wird. In den Salzburger Nachrichten vom 23. Mai erklärt Verbund-Chef W. Anzengruber, was dies bedeute: Verdopplung der Windkraftanlagen und 14-fache Kapazität bei der Photovoltaik. Er macht darauf aufmerksam, dass dies viel Geld kosten wird.

 

In den Oberösterreichischen Nachrichten vom 23. Mai zitiert Redakteur H. Neumüller den E-Control-Vorstand A. Eigenhauser: „Wir müssen feststellen, dass wir heute schon in der Situation sind, in der wir uns nur noch eingeschränkt selbst versorgen können und jedenfalls langfristig keine gesichert Versorgung mehr haben.“

 

Beide Experten machen darauf aufmerksam, dass der Stromspeicherung viel Augenmerk geschenkt werden müsse. Außerdem ist aus ihren Aussagen heraushörbar, dass allein über den Markt und über Förderungen für Ökostrom diese Umstellung nicht gelingen wird. NGOs fordern schon lange einen detaillierten Plan, mit welchen Maßnahmen dieses Ziel erreicht werden soll. Dass dieser Plan die Ökologisierung des Steuersystems beinhalten muss (Stichwort CO2-Abgabe), daran kommt man nicht vorbei. Dass der Strom nur als Teil eines Ganzen zu verstehen ist und man sich der Tatsache stellen muss, dass der Gesamtenergieverbrauch durch mehr Effizienz und Sparsamkeit deutlich gesenkt werden muss (Studien sprechen von Halbierung bis 2050), davon sprechen Politiker nicht gerne.