22. November 2013: Furchtbare Zerstörungen auf den mittelphilippinischen Inseln

 

Haiyan, der stärkste Taifun der Geschichte, hat vor zwei Wochen eine Schneise der Verwüstung durch die Mittelphilippinen gezogen. Die öffentliche Aufmerksamkeit und damit praktisch alle Hilfsmaßnahmen haben sich inzwischen vornehmlich auf die Zerstörungen im Osten der Philippinen gerichtet, wo der Supertaifun zuerst auf Land traf. Doch auch im Westen, auf der Insel Panay, hatte der Taifun Haiyan noch ausreichend Energie, um nicht nur Bäume zu fällen, sondern auch Dächer von den Häusern zu reißen und kleinere Häuser ganz zu zerstören.

 

Es ist keine Frage, dass jetzt die Hilfe für die Überlebenden im Vordergrund stehen muss. Genau so wichtig ist aber auch, dass die Hauptverursacher der Wetterkapriolen, die Industriestaaten, endlich mit ernstem Klimaschutz beginnen.

 

Ein Bericht von der Insel Panay: In vielen Orten sind die Straßen- und Telefonverbindungen zerstört worden. So kommen erst Tage später, da die zerstörten Handymasten teilweise wieder funktionieren, erschreckende Nachrichten über die entstandenen Zerstörungen. Taifune sind hier keine Seltenheit. Aber diesmal sind nicht nur die leichten Bambus- und Nipapalmhäuser dem Erdboden gleich gemacht worden, sondern auch viele der an sich stabileren Betonkonstruktionen mit Blechdächern; Windkräften von 300 km/h konnten diese einfach nicht widerstehen. Auch viele Boote der Fischer wurden zerstört. An Land wurden viele der Bananenpflanzungen und Kokosnusspalmen vernichtet, erst neu gepflanzte Reisfelder sind verwüstet. Damit sind die Einkommensquellen der Bauern teilweise für Jahre „vom Winde verweht.“

Während die Schwellenländer erst seit etwa drei Jahrzehnten die steigende Konzentration von CO2 in der Atmosphäre verursachen, tun dies die Industriestaaten schon seit einem Jahrhundert. Bei der UN-Klimakonferenz in Polen sind daher diese in erster Linie berufen, die Vorreiterrolle zu übernehmen und den Entwicklungsländern - vor allem den Opfern des Klimawandels - großzügige finanzielle Unterstützung zu gewähren.