22. Juni 2018: Grenzen des Tourismus

 

In den Salzburger Nachrichten vom 21. Juni befasst sich DI Willibald Klapf aus Bad Hofgastein in seinem Leserbrief mit der Wachstumsproblematik am Beispiel des Tourismus. Er bezieht sich dabei auf einen Artikel vom 13. Juni, der in der genannten Zeitung erschienen ist.

 

 

Leserbrief in den Salzburger Nachrichten vom 21. Juni:

 

Der Artikel „Ganz einfach mal auf den Berg“ in den Salzburger Nachrichten vom 13. Juni befasst sich mit dem Anzapfen eines offenbar noch vorhandenen und nicht ausgeschöpften Potenzials von Touristen, die man in die Berge locken will. Die Städte sind schon angezapft, die Küsten ebenso, die Meere durch die riesigen Schiffe und nun endlich auch die Alpen. Ich bin nicht gegen den Tourismus in den Bergen, Potenzial wird es sicherlich geben, überhaupt dann, wenn man wie im oben angegebenen Artikel betont, „Urlaub in den Bergen muss ohne Anstrengung zu haben sein“ und „Annehmlichkeiten eines Strandurlaubs zunehmend auch Bergurlauben bieten.“

 

Machen sich die Verantwortlichen für das Marketing auch Gedanken darüber, wo die Grenzen für Tourismus in diesen ökologisch sensiblen Gebieten der Alpen sind? Für mich bedeuten diese Aussagen des Marketings noch mehr Aufstiegshilfen, noch mehr Straßen, noch mehr Verbauen von Grundstücken usw. Es wird suggeriert, dass Wachstum – so sagen (noch) viele Ökonomen und natürlich auch Touristiker – unumgänglich sei, um Vollbeschäftigung zu erhalten und dem Konkurrenzdruck widerstehen zu können. So das Credo.

 

Sich keine Gedanken über Grenzen zu machen bedeutet, die Zukunft zu ignorieren. Und die Zukunft hat schon begonnen, mit dem Klimawandel, den wir fast täglich spüren, oder den Begleiterscheinungen des Massentourismus, wie z. B. in Venedig und in nicht wenigen anderen Gebieten.

 

Auch im Tourismus sollte das Marketing Wachstumsgrenzen, ökologische Verträglichkeit, Qualität und Nachhaltigkeit in die Planungen mit einbeziehen.