2. Oktober 2014: Brief an DI Holzer (Land OÖ, Abteilung Verkehr)
IC-Halt in Kremsmünster – Ja, bitte!
Für eine Bahnstrecke ist es wichtig, dass das Umland optimal angebunden ist. Dies soll auch für die Pyhrnbahn Linz-Selzthal bzw. für die IC-Verbindung Linz-Graz gelten. Hier ist es besonders wichtig, in Oberösterreich auch die Städte Wels (60.000 Ew.) und Steyr (40.000 Ew.) zu berücksichtigen und durch ihre Anbindung die Pyhrnbahn aufzuwerten.
Zwischen den IC-Bahnhöfen Linz und Kirchdorf halten die IC-Züge Linz-Graz derzeit in Neuhofen an der Krems und in Rohr-B.Hall. Für Steyr und den südlichen Rand des oberösterreichischen Zentralraumes (Sierning, Bad Hall…) liegt Rohr günstig. Aber um Reisende von Wels nach Graz für Bahnfahrten gewinnen zu können, müssten die IC-Züge in Kremsmünster halten. Denn der Bahnhof Kremsmünster passt für die Welser Bevölkerung aus topographischer Sicht fürs Umsteigen zur Pyhrnbahn in Richtung Graz am besten, sowohl für Anfahrten per PKW als auch per Bus (damit die Busverbindung Wels-Kremsmünster mit Anbindung an den REX nicht geändert werden muss, wäre die Anbindung an den IC-Verkehr mit einem abzustimmenden Anrufsystem vorstellbar).
Alle anderen Umsteigebahnhöfe liegen für Welserinnen und Welser ungünstig.
1) Kirchdorf: Von Wels ist Kirchdorf zu weit entfernt. Welser Autofahrer würden nicht zum Kirchdorfer Bahnhof fahren, sondern für die Fahrt nach Graz gleich auf der Autobahn A9 bleiben. Der Vorschlag, Graz-Reisende aus Wels könnten von Kremsmünster bis Kirchdorf mit dem Regionalzug fahren und in Kirchdorf für die Weiterfahrt nach Graz zum IC-Zug umsteigen, ist wegen mangelnder Attraktivität indiskutabel.
2) Rohr: Für den Zustieg zum IC Linz-Graz in Rohr müssten Fahrgäste aus Wels gegen die Reiserichtung anfahren. Neuhofen würde für den Zustieg noch ungünstiger liegen.
3) Linz: Über Linz ist die Bahnfahrt Wels-Graz ein deutlicher Umweg, der mit höherem Preis und mit Zeitverlust verbunden ist.
Aber nicht nur für die Bewohner der Stadt Wels soll die Erreichbarkeit des IC-Zugs Linz-Graz verbessert werden, sondern auch für den Wels-nahen Raum und für das Umland von Wels: Gunskirchen, Thalheim, Sattledt, Steinhaus, Sipbachzell (15.000 Einwohner) usw. Auch für die Bevölkerung dieser Gemeinden wäre Kremsmünster der logische Zusteigebahnhof in Richtung Graz.
Schließlich ist darauf hinzuweisen, dass es nicht nur um Bahnfahrten nach Graz geht, sondern ganz allgemein auch um IC-Zug-Reisen in die Steiermark oder nach Kärnten.
Sollte es – was wünschenswert wäre – zu einer Schnellbusverbindung zwischen Wels und Steyr kommen, so könnte man sie für die Reisenden in Richtung Graz – angepasst an den IC-Verkehr – in Kremsmünster verknoten.
Da die Züge ohnehin nur mit 100 bzw. 90 km/h im Bahnhof Kremsmünster einfahren, wäre für den IC-Halt in Kremsmünster bloß mit einer Fahrzeitverlängerung von zwei Minuten zu rechnen. Auch der Mehrbedarf beim Energieeinsatz fürs Beschleunigen würde sich angesichts der niedrigen Geschwindigkeiten in verträglichen Grenzen halten.
Der Ort Kremsmünster verdient auch wegen seiner selbst einen IC-Halt, denn er ist Schulort (Gymnasium, Berufsschule), geistliches und kulturelles Zentrum und Industriestandort. Mit 6.300 Einwohnern ist Kremsmünster der größte Ort des Bezirkes Kirchdorf, also größer als der Bezirkshauptort.
Daher die dringende Bitte an die Verkehrspolitik und an die ÖBB: Kremsmünster sollte im nächsten Fahrplan als zusätzlicher IC-Halt eingeplant werden!