19. November 2018:  World Desaster Report 2018

 

 

Im aktuellen Katastrophenbericht des Roten Kreuzes, der vorige Woche in der Wiener UNO-City präsentiert wurde, war auch der Klimawandel ein dominierendes Thema. Es gelang, den ehemaligen UN-Generalsekretär Ban Ki-moon für ein Interview zu gewinnen. Er fand klare Worte zur Klimasituation.

 

 

Der ehemalige UN-Generalsekretär Ban Ki-moon im Interview:

 

„Der Klimawandel passiert jetzt. Und es geht viel schneller als wir erwarten. Die besten Klimaforscher der Welt haben wiederholt bewiesen, dass der Klimawandel von Menschen verursacht wird.

 

Die Natur wartet nicht auf uns. Sie verhandelt nicht mit uns.

 

Wir sind es, die die Art und Weise der Produktion und des Verbrauchs ändern müssen. Wir müssen unser Verhalten ändern, um in Harmonie mit der Natur leben zu können. Viele Menschen auf der gesamten Welt bekommen die Auswirkungen des Klimawandels unmittelbar zu spüren: Waldbrände, lange Dürreperioden, Überschwemmungen und Hitzewellen.

 

Mir wurde erzählt, dass Wien den heißesten Sommer seit 150 Jahren hinter sich hat. In meiner Heimat, in Korea, war es in den letzten 211 Jahren nicht so heiß wie in diesem Sommer. Sogar die nordischen Länder waren stark betroffen.

 

Wenn es uns nicht gelingt, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, wie es der Weltklimarat dringend empfiehlt, dann werden wir es erleben, dass die Nordpol komplett schmilzt.“  

 

Im Anschluss an das Interview mit Ban Ki-moon stellten sich auch der Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes, Werner Kerschbaum, und die Schweizer Rotkreuz-Präsidentin, Annemarie Huber-Hotz, im kleinen Rahmen den Fragen der Journalisten.

 

Werner Kerschbaum betont wie Ban Ki-moon, dass der Klimawandel die Herausforderung unserer Zeit ist – vor allem in Asien: „40 Prozent der Naturkatastrophen ereignen sich auf dem asiatischen Kontinent. Und dadurch, dass der so dicht besiedelt ist, befinden sich von den weltweit Betroffenen 90 Prozent auf dem asiatischen Kontinent.“

 

Die Mehrheit der Naturkatastrophen werde vom Wetter ausgelöst (Überflutungen, Stürme, Erdrutsche, Dürrekatastrophen) und von klimatischen Veränderungen.

 

Huber-Hotz fügt hinzu, dass die Naturkatastrophen zunehmend von lokalen ethnischen Konflikten und traditionellen Kriegen überlagert werden. Als Beispiel nennt sie Äthiopien.   

 

 

 

Quelle: Ausschnitt aus der Ö1-Radiosendung „Journal-Panorama“ vom 19. November, 18:25 bis 18:55 Uhr (Ausschnitt um ca. 18:40 Uhr)