13. Juni 2013: CO2-Gehalt der Luft gleich hoch wie vor 3 Millionen Jahren

 

0,028 % CO2 enthielt die Luft vor der Industrialisierung, also vor dem Beginn massiver Verbrennung fossiler Energieträger. Derzeit liegt der Wert bereits bei 0,040 %, wie neueste Messungen zeigen. Die Steigerungsdynamik wird zunehmen, wenn nicht bald die Energiepolitik der hochentwickelten Industrieländer eine Kehrtwende vollzieht.

 

Wasser, Boden, Atmosphäre und Sonne sind die Voraussetzungen für das Leben auf der Erde. Die Atmosphäre enthält den Sauerstoff für die Atmung und das CO2 als „Nahrung“ für die Pflanzen. Sie ist Wassertransporteurin, Wettermacherin und Schutzschild gegen gefährliche Einflüsse aus dem All (Strahlung, Meteoriten…). Zusätzlich ist sie auch die Isolierschicht, die die Erdoberfläche warm hält, also vor der Kälte des Alls schützt.

 

Diese Isolierfunktion ist aber eine recht sensible Angelegenheit. Schon geringe Veränderungen in der Luftzusammensetzung führen zu Abweichungen bei der Isolierwirkung und somit auch beim Wärmehaushalt. Manche Gase zeigen besonders starke Wirkung, obwohl sie nur in Spuren in der Luft enthalten sind. Dazu gehört das CO2. Vor der Industrialisierung, also vor dem 19. Jahrhundert, war es in der Luft mit 0,028 % enthalten. Klimaforscher stellten anhand von Bohrungen in die Tiefen uralten Eises der Pole fest, dass in den eingefrorenen Luftbläschen der CO2-Gehalt in den letzten 800.000 Jahren zwischen 0,018 % und 0,028 % schwankte. Es ist dies jener Zeitabschnitt, in dem mehrere Kalt- (Eis-) und Warmzeiten nachweisbar sind.

 

In den 10.000 Jahren der jetzigen Warmzeit (die letzte Eiszeit endete vor ca. 10.000 Jahren) entstanden bei relativ stabilem CO2-Gehalt der Luft alle menschlichen Hochkulturen. Erst seitdem die fossilen Energieträger Kohle, Öl und Gas in Massen verbrannt werden, steigt der CO2-Gehalt der Luft beängstigend an. Heute liegt er bereits bei 0,040 % (400 ppm). So hoch war er zuletzt vor 3 Millionen Jahren. Zu dieser Zeit, die von der Wissenschaft als Pliozän bezeichnet wird, herrschten auf der Erde deutlich höhere Temperaturen als gegenwärtig. Dass der Meeresspiegel entsprechend höher war, lässt sich nachweisen.

 

Was derzeit noch kühlt, sind die Eismassen, vor allem auf den Polen. Sie reflektieren die Sonnenstrahlen und "verbrauchen" beim Schmelzen enorm viel Wärme. Sobald sie abgeschmolzen sind, fällt dieser Kühleffekt weg, und es beginnt eine Dynamik, von der wir uns noch gar keine Vorstellung machen können.

 

Wann ändern wir uns? Wann reagiert die Politik?