10. August 2021: Welt steht vor dem Abgrund

 

Weltweit 234 Forscher zeigen in ihrem neuen UNO-Klimareport auf: Die Menschheit steht am Abgrund. In Österreich droht die Gefahr, dass es bis 2100 um fünf Grad heißer wird. 

 

Der neue Weltklimareport fällt dramatischer aus als befürchtet: Demnach ist die CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre mit 410 ppm (Teichen pro Million) die höchste seit zwei Millionen Jahren. Der Meeresspiegel steigt wiederum so rasant an wie in den vergangenen 3000 Jahren nicht.

 

Exakt messbar ist die Klimakrise auch an schrumpfenden Gletschern.  An den Polen ging das Eis seit den Siebzigerjahren um 40 Prozent zurück. Die Folge laut Weltklimarat IPCC: Süßwasser trifft auf die Meeresströmung des Golfstroms und verlangsamt diesen. Der aktuelle Bereicht kommt zum Ergebnis, dass ein Kollaps des Golfstroms nicht mehr auszuschließen ist. „Das hätte verheerende Auswirkungen. Denn Europa und damit Österreich würden regelrecht austrocknen“, warnt GLOBAL-2000-Aktivist Johannes Wahlmüller.

 

„Ohne Trendwende wird es bei uns bis zum Ende des Jahrtausends um fünf Grad heißer“, gibt die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) aufgrund langjähriger eigener Statistiken zu bedenken. Diese belegen, dass seit Beginn der Industrialisierung (zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts) die Temperaturen zwischen Neusiedler See und Bodensee um zwei Grad gestiegen sind.

 

Der derzeit ohnehin extreme Wert von 40 Hitzetagen mit mehr als 30 Grad pro Jahr in Österreich würde beim weltweit ungebremsten Ausstoß von Treibhausgasen am Ende des Jahrhunderts der Normalfall sein – mit lebensgefährlichen Gesundheitsrisiken. Am anderen Ende der Skala: Trotz Trockenheit haben die Tage mit Extremniederschlägen in den letzten 30 Jahren zugenommen. Tendenz und damit Flutgefahr steigend.

 

Allerdings wurde auch an der Präsentation des Öko-Reports in der Schweiz Kritik geübt: Er thematisiere nicht alle Aspekte, die Brandrodung sei zu wenig thematisiert worden. „Da wurde im wahrsten Sinne des Wortes um dem heißen Brei herumgeredet. Denn die apokalyptische Brandrodung der grünen Lunge dieser Welt – konkret in Brasilien – wurde wenig thematisiert“, wirft Helmut Belanyecz vom Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz ein.

 

Dass am Amazonas die Erde zum glühenden Flammenball aufgeheizt wird, zeigen jüngste Luftaufnahmen von Greenpeace. Demnach stieg die Abholzung heuer schon um 17 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr. Außerdem wurden zuletzt 5000 Brände registriert. Präsident Jair Bolsonaro „befeuere“ das….

 

 

Aussagen zum Weltklimarat:

Das „Intergovernmental Panel on Climate Change“ (IPCC) ist eine Institution der Vereinten Nationen. Dieser  Weltklimarat fasst regelmäßig die weltweiten Studien zum Klimawandel zusammen und bewertet aus wissenschaftlicher Sicht. Der IPCC (gegründet 1988) bietet Grundlagen für politische Entscheidungen, indem er unterschiedliche Handlungsoptionen aufzeigt. Zum Rat gehören 195 Mitgliedsstaaten. Der aktuelle Bericht besteht aus der Analyse Tausender Studien, beteiligt waren mehr als 200 Wissenschafter. Der letzte Bericht stammt aus 2014. Schon da gab es ähnliche Erkenntnisse.

 

 

Zitat von Al Gore, Ex-Vizepräsident der USA:

Die Wissenschaft warnt seit Jahrzehnten. Wir müssen nun endlich aufwachen und etwa tun. Wir dürfen nicht länger warten.

 

 

 

Quelle: Kronenzeitung vom 10. August