17. März 2010: Warum sind die Industrie und die E-Wirtschaft so sehr gegen die Photovoltaik?
Man kann davon ausgehen, dass die „Großen“ in der dezentralen Stromerzeugung eine Gefahr sehen. Die Elektrizitätsversorgungs-Unternehmen (EVUs) haben Angst vor Machtverlust. Derzeit haben sie die Strompreise mehr oder weniger uneingeschränkt in der Hand. Ihnen gehören auch die Stromnetze, für die sie die Netzgebühren festlegen.
Die Industriebetriebe sind Großkunden der E-Wirtschaft und erhalten den Strom zu sehr günstigen Preisen, während die Kleinkunden (Haushalte) zur Kassa gebeten werden. Die Industrie befürchtet, dass sich das ändern könnte, wenn hunderttausende Besitzer und Betreiber von Photovoltaik-Anlagen mitreden, somit zu einem neuen Machtfaktor werden und sich vielleicht sogar zu einer Gemeinschaft zusammenschließen.
Der Druck könnte so groß werden, dass die EVUs – Gott sei Dank – das Netz-Monopol abgeben müssen.
Könnte es sein, dass sich der Wirtschaftsminister, der ja zugleich auch Energieminister ist, bei seinen Entscheidungen stark von der Industrie- und EVU-Lobby beeinflussen lässt? Wie sonst lässt sich erklären, dass Ökostrom so minimal gefördert wird? Ganz schlimm ist die Förderung bei der Photovoltaik: Nur 10 % des Ökostrom-Fördervolumens stehen für die Photovoltaik zur Verfügung, und der Einspeisetarif für Anlagen zwischen 5 und 20 kW wurde kürzlich von 40 Cent/kWh auf 38 Cent/kWh gesenkt?