15. Oktober 2010: Hermann Scheer, der Visionär der erneuerbaren Energie, ist tot

 

„Wenn eine Idee nicht zuerst absurd erscheint, taugt sie nichts.“ Diese Charakteristik passt punktgenau auf den grünen Vordenker Hermann Scheer, der am 14. Oktober 2010 66-jährig in Berlin verstorben ist. Wenige Tage später wollte er sein neues Buch „Der energethische Imperativ“ präsentieren. Doch eine akute Herzerkrankung bereitete seinem Leben ein frühzeitiges Ende.

 

Einem breiten Publikum war Scheer hierzulande durch Erwin Wagenhofers filmische Abrechnung mit der Weltfinanzwelt „Let´s Make Money“ (2008) bekannt, wo Scheer darlegte, wie und warum die Politik als Regulativ für die Vorgänge auf den Finanzmärkten versagt hatte. Ebenso mit dem Film     ….. Zuletzt warb Scheer für seine Vision einer globalen Energiewende hin zu den erneuerbaren Energien, für deren Vorreiterrolle er sich zeitlebens eingesetzt hatte: Die weltweiten politischen, ökologischen und wirtschaftlichen Krisen, auch die rasante Verarmung der Dritten Welt, seien eine Folge des herrschenden Weltenergiesystems, so seine Überzeugung.

 

Scheer saß seit 1980 bis zuletzt im Deutschen Bundestag als Abgeordneter der SPD. Über die Parteigrenzen hinweg hatte er die Themenführerschaft auf dem Gebiet der alternativen Energie inne. Bereits 1988 hatte Hermann Scheer die gemeinnützige Institution „Eurosolar“ gegründet, die für den vollständigen Ersatz der atomaren und fossilen Energiequellen durch erneuerbare Energie kämpfte. Bereits 1999 wurde er mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet