12. August 2010: Mühlkreisbahn endlich attraktivieren

 

Bei seiner sehr gut besuchten Pressekonferenz am 12. August in Linz betonte DI Dr. Martin Donat, der oberösterreichische Umweltanwalt, dass Entscheidungen über die Mühlkreisbahn (MKB) Urfahr - Aigen/Schlägl nicht länger hinausgezögert werden dürfen. Er sprach sich dagegen aus, dass Verkehrs-Landesrat Dr. Kepplinger eine weitere Studie erstellen lässt und so Entscheidungen hinausgezögert werden.

 

Herr Alois Hain (Sprecher der überparteilichen Initiative „Zu(g)kunft Mühlkreisbahn“) und Herr Andreas Deutsch (Obmann des Vereins „Freunde der Mühlkreisbahn“) präsentierten ihre Vorstellungen über die Zukunft der MKB:

 

Infrastruktur:

1)      MKB auf der gesamten Strecke bis Aigen/Schlägl erhalten.

2)      Normalspur, nicht Umspurung auf Schmalspur (kein „Regio-Liner“).

3)       Durchgängigkeit zum Hauptbahnhof Linz, oberirdisch, auf bestehender Strecke: Erschütterungsdämpfender Unterbau in Urfahr,

Donauquerung auf Brücke (Sanierung der bestehenden Eisenbahnbrücke oder Errichtung einer neuen Brücke),

Nutzung der Hafenbahngleise,

Errichtung einer Schleife zur Summerauer Bahn in Richtung Hauptbahnhof Linz.

4)      Modernisierung der Bahnhöfe und Haltestellen (inkl. Barrierefreiheit).

5)      Mittelfristig Elektrifizierung der gesamten MKB.

 

Betrieb:

1)       Umsteigefreie Verbindung der MKB zum Hauptbahnhof Linz.

2)       Taktverkehr, nach Möglichkeit Stundentakt; Verdichtung in den Stoßzeiten.

3)       Fahrzeitverkürzung (konkurrenzfähige Reisezeiten) durch infrastrukturelle Ausbaumaßnahmen und durch REX-Konzept, d. h. Sammeln der Fahrgäste in den ballungsraumfernen Regionen bis zum Nebenknoten (Gerling-St.Martin) und dann Durchfahrt als Eilzug im ballungsraumnahen Bereich bis zum Hauptknoten (Hbf Linz).
Während die Bahn-Garnituren in der Ballungsraum-fernen Region alle Halte bedienen (halten zwischen Aigen/Schlägl und Gerling-St.Martin in allen Haltestellen), fahren sie im Nahbereich des Ballungsraumes und im Ballungsraum selber (Gerling-St.Martin – Hauptbahnhof Linz) als Eilzüge weitgehend durch. Das heißt, sie bedienen nur wenige Vorverteiler-Knoten, denn das Schwergewicht liegt beim möglichst raschen Erreichen des Hauptverteiler-Knotens, des Hauptbahnhofs Linz. Die regionalen Buslinien fungieren als Zubringer aus dem Umland und enden bei den Bahnstationen. Park&Ride-Möglichkeiten sind auf dieses Zubringerkonzept abgestimmt.

4)      Das REX-Konzept sieht weiters vor, dass im Ballungsraum mehrere Vorverteiler das Umsteigezentrum (Hbf Linz) entlasten und Wege verkürzen.

Als Vorverteiler-Knoten (Durchbinder-Haltestellen) werden vorgeschlagen: Gerling-St. Martin, Ottensheim, Mühlkreisbahnhof, Knoten-Donau-Nord (Linke Brückenstraße), Franckstraße; Hauptbahnhof Linz als Hauptverteiler-Knoten.

5)      In Ballungsraumnähe und im Ballungsraum selber (also zwischen Gerling-St.Martin und dem Hauptbahnhof Linz) verkehren ergänzend zu den durchgebundenen Zügen auch Nahverkehrs-Garnituren), die in allen Haltestellen halten.

 

Parallelverkehre (MKB und Busse) reduzieren (Lösungsvorschlag Vinschgau) und freiwerdende Kapazitäten für lokale Zubringerbusse einsetzen bzw. Rufsysteme intensivieren.