1. Juli 2012: E-Mobilität mit der elektrisch betriebenen Bahn 

 

In letzter Zeit befasste man sich in mehreren Zeitungen mit der Frage, ob das Elektroauto eine Zukunft hat. Um diese Frage beantworten zu können, muss man den Verkehrssektor im Gesamtenergie-Kontext sehen. Geht man davon aus – und das sollte man –, dass der Totalumstieg auf erneuerbare Energien notwendig ist, dann muss einem klar sein, dass es uns trotz großer Anstrengungen bis 2050 nur gelingen wird, etwa die Hälfte unseres heutigen Jahresenergieverbrauchs erneuerbar aufzubringen. Bei Strom ist deutliche Expansion möglich, während bei den brennbaren Primärenergieträgern wegen des Rückzugs aus den fossilen Energien eine gewaltige Reduktion verkraftet werden muss.

 

Der Strom wird daher die energetische Hauptsäule des Verkehrs werden: Aufladen von Batterien, Herstellung von Wasserstoff (zum Betrieb von Brennstoffzellen bzw. zur Erzeugung von Solar-Treibstoff). Somit wird das Auto der Zukunft ein E-Auto sein, allerdings als Sparauto, denn der Energieverbrauch muss im Verkehrssektor wie in allen anderen Verbrauchssektoren halbiert werden.

 

Deshalb wird die Bedeutung des Öffentlichen Verkehrs deutlich steigen. Die E-Mobilität ist hier zum Teil bereits Realität, nämlich bei der elektrisch betriebenen Bahn. Sie ist in Österreich wegen des hohen Wasserkraft-Anteils bei Bahnstrom die schon heute vorhandene, klimafreundliche, hoch effiziente Technik für die E-Mobilität. Diesel-Bahnstrecken können außerdem in relativ kurzer Zeit elektrifiziert werden, während im Straßenverkehr die Umstellung auf Strom Jahrzehnte dauern wird.