23. November 2011: Energieverbrauch entwickelte sich weiterhin gegen den Klimaschutz

 

Die neuesten Energie-Daten der Statistik Austria über das Jahr 2010 (www.statistik.at – Energie – Energiebilanz 2010) zeigen beim Verkehr einen Anstieg um 3 % gegenüber dem Vorjahr und in den privaten Haushalten gar um 8,8 %. Der Anteil der erneuerbaren Energien stagniert hingegen auf 30,8 %.

 

Energieminister Mitterlehner beschwichtigt und verweist auf das kommende Energieeffizienz-Gesetz und auf die geplante verstärkte Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung.

 

Die am 11. März 2010 von den Ministern Berlakovich und Mitterlehner präsentierte „Energiestrategie Österreich 2020“ sieht vor, dass der Endenergieverbrauch bis 2020 stabil bleiben soll und der Anteil der erneuerbaren Energien auf 34 % steigen soll. Der Endenergiebedarf lag im Jahr 2009 bei 1077 PJ, im Jahr 2010 aber bereits bei 1119 PJ. Wenn sich die Energieentwicklung nicht deutlich ändert, dann kann nicht einmal dieses magere Ziel der „Energiestrategie“ erreicht werden. Die Untätigkeit der Politik zeigt sich somit nicht nur bei der Feinstaubbekämpfung, sondern auch beim Klimaschutz.

 

Übrigens: Wäre es nicht höchst an der Zeit, dass die Politik mit einem planvollen Vorgehen beginnt und nicht bloß auf kritische Zustände und akute Not (wie zu hohe Feinstaubbelastung) reagiert bzw. reagieren soll und die Steuerzahler mit drohenden Konsequenzen aus Versäumnissen (Strafzahlungen wegen Nicht-Erreichen des Kyoto-Zieles) bestrafen muss?

 

Hätte die Politik nicht längst mit restriktiven Maßnahmen zur Einschränkung des Autoverkehrs beginnen müssen? Wäre nicht längst ein offenes Wort (Kanzler, Vizekanzler, Umweltminister, Verkehrsministerin, Energieminister…) in Richtung Autofahrer notwendig gewesen, dass der Energieverbrauch im Verkehr zurückgehen muss und dass sich jeder Bürger und jede Bürgerin mit dem häufigeren Umstieg auf Öffis auseinanderzusetzen haben?

 

Wir müssen endlich weg vom Krisenmanagement zur Krisenvorbeugung, also hin zu rechtzeitigem, geplantem und geordnetem Agieren!  

 

Wir von der Klimaschutz-Initiative (KS-I) sind mit allen anderen Klimaschutz-, Energie- und Verkehrs-NGOs der Meinung, dass für ökologische Entwicklungen in den Bereichen Energie und Verkehr neben Anreizen auch leicht steigender, lenkender Druck notwendig ist und dass die Beseitigung umweltschädlicher Subventionen unumgänglich ist. An der Ökologisierung des Abgabensystems geht kein Weg vorbei.

 

Lesen Sie unseren Lenkungs-Vorschlag „Notwendigkeit einer flächendeckenden Energie- und Mobilitätsberatung und einer nachhaltig lenkenden CO2-Abgabe“ unter Aktivitäten – Projekte 2011 – „CO2-Abgabe und Beratung“!