13. März 2011: Irrweg Atomtechnik

 

Vielen Dank für Ihre Unterstützung des EURATOM-Volksbegehrens!

 

Die notwendigen 100.000 Unterschriften für die zwingende Behandlung des Anliegens "Raus aus EURATOM" im Parlament wurden leider äußerst knapp verfehlt. Die Ereignisse der vergangenen Tage in Japan haben aber ein Umdenken bezüglich Nukleartechnik eingeleitet. 

 

Es ist traurig, dass am 11. März - 25 Jahre nach dem SuperGAU in Tschernobyl - abermals eine AKW-Katastrophe passieren musste, damit die Kernenergie-Problematik wieder Diskussionsthema wird. Wenigstens jetzt müsste klar sein, dass der Ausstieg aus der Kernenergie unumgänglich ist.

 

„Wir bauen noch sicherer“, sagen bornierte AKW-Befürworter.

 

Hören wir nicht auf die Unbekehrbaren!

 

Hören wir auch nicht auf jene, die uns nun die Kernfusion als „sichere“, „saubere“ Alternative einreden wollen. So wie uns einst die Kernspaltung faszinierend dargestellt wurde – als sei sie das Einfachste, Sicherste und Sauberste der Welt – und so wie die Probleme nur angedeutet, verschleiert oder überhaupt nicht erwähnt wurden, so geschieht es jetzt bei der Kernfusion. Keine Rede davon, dass man es mit einer äußerst komplexen und daher anfälligen Technik zu tun hat. Niemand der Fusions-Experten weist darauf hin, dass z.B. das extrem reaktionsfreudige Metall Lithium und das radioaktive Wasserstoff-Isotop Tritium im Spiel sind.

 

Einige Fakten: Die extreme Neutronenstrahlung aus der Fusion der Wasserstoffisotope Deuterium und Tritium im Reaktor (100 Millionen Grad Celsius!) bewirkt, dass aus dem heißen (flüssigen) Lithium im Reaktormantel Tritium „erbrütet“ (erzeugt) wird, denn Tritium gibt es in der Natur nur in Spuren. Trotz Abscheidung des Tritiums gelangt es z. T. mit dem Kühlmittel Lithium in den Kühlkreislauf. Das Tritium und die extreme Neutronenstrahlung bewirken, dass die Strukturmetalle radioaktiv und in ihrer Struktur geschädigt werden. Kleine Mengen des Tritiums diffundieren außerdem durch die Metalle. Das Lithium reagiert einerseits sehr heftig mit Wasser, andererseits auch mit Luft und Beton. Als GAU ist wahrscheinlich der Bruch des Lithium-Hauptleitungsrohres anzusehen mit anschließendem Feuer und einer Freisetzung von Tritium.

 

Lassen wir also die Kirche im Dorf und die Kernfusion lieber in der Sonne! Die Kernspaltungs- und die Kernfusionstechnik sind unverzeihliche Irrwege.

 

Verweigern wir die Mitfinanzierung des sündteuren Fusions-Forschungsprojektes ITER!

Hüten wir uns davor, dabei mitzumachen, leichtfertig in eine neue Technik hineinzuschlittern, deren Eigengesetzlichkeit wieder zu Sachzwängen führt, denen wir uns auch als Österreicher nicht entziehen können.

 

Verwenden wir lieber all unsere Kräfte und Finanzen für den Umstieg auf erneuerbare Energien und für die Energieeffizienz. Fordern wir von unseren Politikern wirkliche Anti-Atom-Politik und endlich ein Verbot von Atomstromimporten. Üben wir Druck auf sie aus, damit sie in der EU beharrlich den Atom-Ausstieg einmahnen. Verpflichten wir unsere Bundesregierung, mit aller Kraft die Erfüllung des Kyoto-Vertrages anzustreben, und zwar ohne Zukauf von Emissions-Zertifikaten aus dem Ausland.

 

GAU = Größter Anzunehmender Unfall. Das Bersten der Hauptkühlleitung wäre ein solcher Unfall. Für ihn müssen die Sicherheitssysteme ausgelegt sein, damit er beherrschbar ist: Das Notkühlsystem muss das Schmelzen des Reaktorkerns („Kernschmelze“) verhindern, und der Sicherheitsbehälter muss die Umgebung vor dem Austreten radioaktiver Stoffe schützen, denn die Strahlenbelastung darf den gesetzlichen Grenzwert nicht überschreiten.

 

Super-GAU= Unfall, für den das Atomkraftwerk nicht ausgerüstet ist. Der Reaktorkern (Brennelemente) erhitzt sich auf Grund der Radioaktivität (Restzerfallswärme) und der mangelnden Kühlung so stark, dass er schmilzt und sich durch den Betonsockel in den Boden „hineinschmilzt“. In Berührung mit Wasser entsteht Wasserstoff. Eine Explosion ist die Folge.