Unterschied zwischen „sauberem“ und „schmutzigem“ Strom

 

In Umweltschützer-Kreisen sind diese Bezeichnungen gebräuchlich. Als „sauberer“ Strom („Grünstrom“) gilt Strom, der umwelt- und klimaverträglich produziert wird, also ausschließlich von erneuerbaren Energiequellen stammt (Wasserkraft, Windkraft, Photovoltaik, Biomasse- und Biogasverstromung). Als „schmutzigen“ Strom bezeichnet man Strom von einem Stromhändler bzw. Stromproduzenten, der neben Strom von erneuerbaren Energiequellen auch Strom von Öl-, Kohle-, Gas- und Atomkraftwerken ins Netz einspeist.

 

Worin liegt aber der Sinn dieser Unterscheidung? Den Elektrogeräten ist es egal, woher der Strom kommt. Der Strom trägt ja bekanntlich kein Mascherl. „Sauberer“ Strom ändert genau so wie „schmutziger“ Strom in der Sekunde 50 Mal seine Richtung (Wechselstrom, 50 Hertz). Beide können nicht getrennt durchs Netz geleitet werden bzw. von diesem getrennt bezogen werden. Beide versorgen E-Geräte mit derselben Qualität und Präzision. Wie kann man dann aus dem Stromnetz „sauberen“ Strom beziehen?

 

„Sauberen“ Strom, also Strom allein von erneuerbaren Energiequellen, kann man nur dann vom Netz beziehen, wenn im selben Ausmaß und zur selben Zeit des eigenen Stromkonsums ebenfalls „sauberer“ Strom ins Netz eingespeist wird. Das heißt, man entschließt sich dazu, sich vertraglich an einen Stromhändler bzw. Stromerzeuger zu binden, der ausschließlich Strom von erneuerbaren Energiequellen ins Netz einspeist.  

 

Langfristiges Ziel im Sinne des Klima- und Umweltschutzes muss sein, dass generell nur mehr „sauberer“ Strom ins Netz eingespeist wird und an die Konsumenten verteilt wird.

 

Derzeit sind die wenigsten Angebote so sauber, wie behauptet wird. Manche EVUs (Elektrizitätsversorgungsunternehmen) sind Etikettenschwindler. Sie betreiben mit „schmutzigem“ Strom Handel, täuschen aber vor, den Haushaltssektor mit „sauberem“ Strom versorgen zu können. Umso „schmutziger“ ist dann der Strom, den die übrigen Kunden erhalten (Industrie…). Mit diesem Trick versuchen diese EVUs, umwelt- und klimabewusste Menschen als Kunden zu gewinnen.

 

Es gibt nur wenige Vorreiter-Firmen, die den Mut aufbringen, ausschließlich „sauberen“ Strom ins Netz einzuspeisen. Deshalb beziehen ökologisch Gesinnte genau von solchen Firmen den Strom. So dienen sie der Annäherung an das oben genannte Ziel.

 

 

WWF und GLOBAL 2000 haben 2018 bereits zum zweiten Mal die österreichischen Grünstromanbieter unter die Lupe genommen

 

Mit garantiert „sauberem“ Strom handeln nur ganz wenige EVUs, so die W.E.B Windenergie AG (www.windenergie.at) und die Alpen Adria Energie AAE (www.aae-energy.com).

 

Laut WWF und Global 2000 sind diese beiden Stromanbieter „Treiber der Stromzukunft“. Das heißt, die zwei sind Schrittmacher der Energiewende. Gefolgt werden sie von vier weiteren Stromanbietern der Gruppe „Solide Grünstromanbieter“, also von Anbietern noch akzeptabler Qualität.

 

Darüber hinaus ist die große Mehrheit der sogenannten Grünstromanbieter nicht so sauber, wie sie gerne vorgeben. Mehr als ein Drittel des in Österreich verkauften Stroms wird mit zugekauften Nachweisen umetikettiert und „grün gewaschen“.

 

 

Genauere Informationen: https://www.wwf.at/de/stromanbieter-check/