3. November 2012: Die Bekehrung des Bürgermeisters von New York

 

Dem Milliardenschweren Stadtchef von New York war – wie der Mehrzahl der US-Amerikaner – bis vor Kurzem der Klimaschutz ziemlich egal. Nachdem aber der schwere Sturm „Sandy“ auch in New York schwere Schäden gebracht und Dutzende Menschen das Leben gekostet hatte, änderte Bürgermeister Michael Bloomberg seine Meinung und empfahl den Wählern die Bestätigung von Barack Obama im Amt. Der Sturm sei ein Zeichen für den Klimawandel. Obama habe Schritte zur Senkung des Schadstoffausstoßes unternommen und stehe weiterhin dazu.

 

Vor gar nicht langer Zeit zeigten sich in einer Umfrage der Yale University nur zwölf Prozent der US-Amerikaner „alarmiert“ wegen der Erderwärmung, fast die Hälfte war unsicher, was sie davon halten sollte. Dabei lassen sich klare politische Trennlinien ausmachen: Befragte, die angaben, bei der kommenden Wahl Barack Obama wählen zu wollen, halten 86 % die globale Erwärmung für eine Tatsache, bei den Romney-Wählern waren es dagegen nur 45 %.

 

Dass menschliche Einwirkung für die Klimaveränderung verantwortlich ist, hielten unter den Romney-Wählern nur 27 % für wahr, unter den Obama-Wählern hingegen 65 %. Bei der ersten TV-Debatte zwischen Obama und Romney warf letzterer dem Präsidenten vor, er habe sich mit seinen Investitionen in die erneuerbaren Energien „für die Verlierer entschieden“.

 

Anfang 2012 sagte der in den republikanischen Vorwahlen ausgeschiedene ehemalige Präsidentschaftsanwärter Rick Santorum, er habe noch nie an das „Gerücht der globalen Erwärmung“ geglaubt.

 

Mit dieser Meinung ist er in den USA nicht allein. „Jeder zehnte US-Bürger hält den Klimawandel für Unfug“, klagt der Ökologe Peter Frumhoff von der Union of Concerned Scientists.

 

Wie viel muss noch passieren, damit die US-Amerikaner den Klimaschutz ernst nehmen?