3. April 2012: Wieder einmal Spritpreis-Diskussion

 

Zu Ostern steigen die Treibstoffpreise. Diesmal wurde die Schmerzgrenze von 1,50 Euro pro Liter überschritten. Leid tun können einem aber nur Pendler, denen kein Öffentliches Verkehrsmittel zur Verfügung steht. Natürlich auch jene, die mit niedrigem Einkommen zurechtkommen müssen bzw. die auf das Auto absolut angewiesen sind.

 

Ansonsten hält sich das Mitleid in Grenzen. Denn die Hinweise waren deutlich genug, dass Treibstoffe teuer werden würden: einerseits auf Grund der steigenden Nachfrage in den dynamisch wachsenden Schwellenländern und dem daraus folgenden Durst nach Öl (z.B. in China), andererseits wegen der schrumpfenden Reserven bei enorm steigenden Kosten der Förderung aus großen Tiefen und schwierigen geologischen Formationen.

 

Von den Autofahrerklubs, von der Frächterlobby und von Populisten kommt der Ruf, die Politik möge preissenkend eingreifen. Das wäre aber nichts anderes als ein Aufschub dringender Maßnahmen. Wir wären nach wie vor erpressbar und dem Markt ausgeliefert.

 

Viel wichtiger ist, dass die Bundesregierung endlich Ernst macht mit dem „Raus aus dem Öl“ und mit dem Aufbau eines flächendeckenden Öffentlichen Verkehrs als akzeptable Alternative zum PKW. Ebenso notwendig ist es, dass jeder/jede einzelne nachzudenken beginnt, wo Möglichkeiten der Änderung des persönlichen Mobilitätsverhaltens bestehen.

 

Übrigens: Gar so teuer ist Treibstoff gar nicht. In den Jahren 1975 und 1980 waren die Treibstoffpreise real(!) deutlich höher als derzeit. Und in Italien und Deutschland tankt man wesentlich teurer als bei uns!

 

Wer ohne Notwendigkeit einen leistungsstarken Spritfresser fährt, der/die ist selber schuld, dass Tanken keinen Spaß macht.