28. Juni 2014: Ökologisierung der Landwirtschaft dringend nötig

 

Die so genannte moderne Landwirtschaft ist eigentlich Sklaverei und Ausbeutung. Schwere Maschinen, synthetische Dünger, Monokulturen und Spritzmittel sind die Sklaven, die dabei mithelfen, den Boden zu verdichten, Bodenleben zu vernichten, die Bodenerosion zu beschleunigen und Grundwasser und Oberflächengewässer zu vergiften. 

 

Es fragt sich, wie es möglich war, dass in der Landwirtschaft so harte, ja brutale Methoden zur Normalität werden konnten.

 

Niemandem würde z. B. einfallen, auf seinem wichtigsten Produktionsmittel herumzutrampeln. In der konventionellen Landwirtschaft wird aber das praktiziert: Mit schwersten Maschinen wird auf Äckern und Wiesen in beängstigender Häufigkeit herumgefahren, als wären sie bloß erweiterte Straßenflächen. Der Boden wird so behandelt, als wäre er eine selbstverständliche Nebensache. Durch Pflanzen-Doping mit synthetischen Düngern und Spritzmitteln erzielt man riesige Hektar-Erträge und bedenkt nicht, dass dabei im Boden nicht nur der Humusgehalt, sondern auch der Gehalt an Spurenelementen stetig abnimmt.

 

Letzteres hat damit zu tun, dass die menschlichen Ausscheidungen, die die wertvollen Spurenelemente enthalten, nicht durch gesonderte Kanalisationen erfasst werden und nicht (in aufbereiteter Form im Sinne einer Kreislaufwirtschaft) in die Landwirtschaft zurückgeführt werden, sondern mit anderen Abwässern vermischt, d. h. vergiftet werden und als kontaminierter Klärschlamm zum Problemfall werden.

 

Was den produzierten Massen-Nahrungsmitteln der konventionellen Landwirtschaft an Inhaltsstoffen fehlt, muss dann durch teure Nahrungsergänzungsmittel dem Körper zugeführt werden.    

 

Die Landwirtschaft erzeugt eigentlich das Wichtigste, nämlich unsere Lebensgrundlage. Es ist eine Schande, dass dieser Aspekt immer mehr von der ökonomischen Sichtweise verdrängt wird. Eine immer kleiner werdende Zahl von Bauern bewirtschaftet immer größere Flächen unter Anwendung harter Methoden und erzeugt Massenware, die sie zu Preisen verkaufen muss, die seit Jahrzehnten real sinken. Als Dank heißt es dann in geringschätzender Weise: Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt BIP „nur“ 3 1/2 Prozent.

 

Klar muss sein, dass in der Landwirtschaft Änderungen notwendig sind und dass die Ökologisierung der Landwirtschaft ein dringendes Anliegen ist. Die Bio-Landwirtschaft muss vom Nischendasein zur Hauptsache werden. Es ist gut, dass Österreich beim Bio-Landbau mit 20 Prozent Anteil zu den Pionierstaaten gehört.