27. Mai 2013: Ist die geringe Reichweite der E-Autos wirklich ein Problem?

 

1685 „reine“ E-Autos waren laut Daten der Statistik Austria per Ende Juli 2013 auf Österreichs Straßen unterwegs, also Autos, die ausschließlich mit Batterien betrieben werden. Das ist nicht viel, wenn man bedenkt, dass der Strom die energetische Hauptsäule des Verkehrs werden soll.

 

Wieso kommen Plug-in-Hybridfahrzeuge beim Autokäufer viel besser an als reine Elektroautos? Die Reichweite sei das Problem, heißt es. Denn die meisten E-Mobil-Konzepte gehen bislang von einer fest installierten Batterie aus, die das Fahrzeug nach 100 bis 200 Kilometern zum Nachladen an die Steckdose zwingt. Und das kann nach heutiger Technik mehrere Stunden dauern. Selbst mit speziellen Starkstom-Stationen lässt sich der Ladevorgang nicht unter 30 bis 60 Minuten drücken. Schnelles Laden geht außerdem massiv auf die Lebensdauer der Akkus.

 

Es fragt sich, warum das Umdenken so schwer ist. Wo bleibt der Erfindergeist der Autobauer? Es gibt doch eine viel elegantere Lösung des Reichweite-Problems. Die Israelis machten es uns vor: Die in einer Lade verpackten Akkus (= Batterie) werden in der „Tankstelle“ einfach ausgetauscht. Ein Roboter entnimmt die Lade mit den „leeren“ Akkus und setzt eine Lade mit aufgeladenen Akkus ein. Die Tankstellen sind somit Tauschstationen. Die genormten Akku-Laden werden gemietet.

 

Leider wurde das israelische Projekt eines schnellen Akku-Austausches im Mai 2013 zu Grabe getragen, denn die Firma Better Place musste Konkurs anmelden. Eine Erfolgsgeschichte nahm somit ihr schnelles Ende. Der Krieg gegen die Autolobby und gegen die Erdölindustrie war verloren gegangen.

 

Was lernen wir daraus? Nur mit politischen Zielvorgaben, entsprechenden Normungen und mit öffentlichen Fördergeldern kann einer solchen Innovation auf die Beine geholfen werden

 

Näheres zum israelischen Projekt unter http://de.wikipedia.org/wiki/Better_Place

Näheres zum Scheitern des Projektes unter http://www.tagesschau.de/wirtschaft/better-place100.html

 

Voraussetzung für eine solche Technologie ist eine flächendeckende Struktur von Tauschstationen. Selbstverständlich kann man diese Tausch-Batterie auch zu Hause oder an einer externen Ladestelle aufladen.

 

Das E-Auto wäre auf der Basis dieser neuen Technik auch Fernverkehrs-tauglich und somit beliebig einsetzbar.

 

Übrigens: Die täglichen Wege, die per E-Mobil zurückgelegt werden, sind in der Regel so kurz, dass eine Aufladung reicht. Ein Batterietausch ist erst bei längeren Fahrten notwendig.

 

Grundsätzlich muss man davon ausgehen, dass es nicht möglich sein wird, den heutigen Autoverkehr einfach 1 : 1 von Diesel und Benzin auf Strom umzustellen und ansonsten so weiterzumachen wie bisher. Wir werden lernen müssen, kurze Wege so oft wie möglich mit Muskelkraft zurückzulegen. Das ist gesund und schmälert in keiner Weise unsere Lebensqualität. Und für die motorisierte Mobilität werden wir sparsame Autos wählen oder gleich mit Öffis fahren. 

 

 

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