26. Juni 2015: Studie „Energiezukunft Österreich“


Greenpeace, WWF und GLOBAL 2000 präsentierten heute ein nachhaltiges Energieszenario für Österreich und forderten die Bundesregierung erneut auf, ambitionierte Ziele für Österreichs Klima- und Energiepolitik zu beschließen.

Gemeinsam haben WWF, Greenpeace und GLOBAL 2000 ein nachhaltiges Energieszenario für Österreich präsentiert und fordern die Bundesregierung erneut auf, ambitionierte Ziele für Österreichs Klima- und Energiepolitik zu beschließen.


Mit dieser im Auftrag der genannten NGO’s erstellten Studie soll gezeigt werden, dass der Umstieg auf erneuerbare Energiequellen möglich ist. Allerdings müsse der Energieverbrauch bis 2050 halbiert werden. „Sofort muss mit der Umsetzung begonnen werden“, betonte der Energieexperte Andreas Veigl, Autor der Studie.

 

WWF-Geschäftsführerin Andrea Johanides nannte vor allem drei Kriterien auf dem Weg zur Dekarbonisierung bis 2050:
- Sanierung des gesamten Gebäudebestands, und neu errichtete Häuser müssten Passivhausstandard erreichen.
- Die Energie-Effizienz der Industrie müsse von derzeit jährlich einem Prozent auf 1,2 Prozent steigen.
- In Verkehrssektor müsse der Gütertransport zu 50 Prozent auf die Schiene verlagert werden, und beim Personenverkehr sei eine Verkehrsverlagerung vom motorisierten Individualverkehr zum öffentlichen Verkehr notwendig. Auf dem Kontinent müsse eine Verschiebung vom Flug- zum Bahnverkehr stattfinden.

Hanna Simons von Greenpeace verwies darauf, dass Österreich jährlich mehr als elf Milliarden Euro netto für die Versorgung mit klimaschädlichen fossilen Energien wie Kohle, Öl und Gas an andere Länder zahle. Dieses Geld könne man sich zumindest großteils sparen. Letztlich gehe es aber um die Verringerung der Treibhausgase: minus 50 Prozent Reduktion sei laut Studie bis 2030 möglich, 90 Prozent bis 2050.

 

Alle drei Organisationen betonen, dass ambitionierte Ziele für Österreichs Klima- und Energiepolitik einerseits Investitionssicherheit für die Wirtschaft gewährleisten und andererseits zur Folge hätten, dass noch mehr Konsumentinnen und Konsumenten den Pfad eines nachhaltigen Lebensstils einschlagen. Denn nur so kann Österreichs Beitrag zur Erreichung des Zwei-Grad-Ziels gewährleistet werden. Angesichts der negativen Folgen des Klimawandels, der die Welt und auch Österreich noch viele Jahrzehnte beschäftigen wird, braucht es langfristige Ziele, die über die Legislaturperioden und Parteigrenzen hinaus gehen.

Klima- und Energiepaket schafft Arbeitsplätze

Das zusammen erarbeitete Konzept „Energiezukunft Österreich“ zeigt, welche Ziele unser Land beschließen muss, um seinen Beitrag in der Weltgemeinschaft zu leisten, damit die Erderwärmung unter der kritischen Zwei-Grad-Grenze bleibt. Es wurde dabei auch ein umfassendes Szenario vorgestellt, das Ziele und Handlungsbedarf für Wirtschaft, private Haushalte und Konsumenten, den Verkehr, die Landwirtschaft und den Energiesektor aufzeigt. Mit einem gut durchdachten Klima- und Energiepaket können zehntausende Arbeitsplätze geschaffen werden. Voraussetzung dafür sind die politischen Rahmenbedingungen der Bundesregierung und des Parlaments, die nicht nur für die kommende UN-Klimakonferenz in Paris (COP21), sondern auch für die Jahrzehnte danach gelten müssen.


Um den Klimawandel erfolgreich zu bekämpfen, braucht es neben einem weltweiten Klimaschutzabkommen starke nationale Klimaschutzstrategien.

 

Download: https://www.global2000.at/%C3%B6sterreich-braucht-starke-klimaziele