19. November 2016: Klimagipfel in Marrakesch beendet

 

Zwei Wochen wurde an einem Fahrplan für die Umsetzung des Pariser Klimaschutz-Abkommens gearbeitet. Der Plan steht nun. Und in einem Jahr will man sehen, wie weit man gekommen ist.

 

Tatsächlich sind es nur kleine Schritte, die zur Verringerung der CO2-Emissionen führen sollen. Aber der Wille scheint da zu sein, den Klimawandel aufzuhalten, geben sich erstmals auch Klimaschützer optimistisch – trotz der Tatsache, dass Trump aus der internationalen Allianz aussteigen will.

 

Gestern (genau genommen heute kurz nach Mitternacht) beschloss der marokkanische Vorsitzende, Außenminister Salaheddine Mezouar, mit Dank und Freude die 22. Klimakonferenz. Man sei einige Schritte weiter gekommen, und das gemeinsam, so der Vorsitzende. Die internationale Staatengemeinsacht wolle an den Klimazielen, die in Paris vereinbart wurden, festhalten.

 

Der Premierminister der Fidschi-Inseln hofft, dass sich auch Trump überzeugen lässt. Er appelliert an Trump, davon abzurücken, dass der Klimawandel eine Erfindung sei. Er lädt Trump auf die Fidschi-Inseln ein, damit er die Folgen des Klimawandels selbst sehen könne.

 

Neben den offiziellen Verhandlungen gewannen bei der Klimakonferenz auch Unterstützungsprogramme unter einzelnen Staaten und gemeinsame Aktionen von Staatengruppen immer mehr an Gewicht.

 

Die bedeutendste Ankündigung kam von 48 Staaten, die am heftigsten vom Klimawandel betroffen sind. Sie wollen bis spätestens 2050 bei ihrer Energieversorgung vollständig auf Kohle, Öl und Gas verzichten und schon 2020 Klimaziele vorlegen, wie die Energiewende zu schaffen ist. Einer der 48 Staaten ist Costa Rica, dessen Umweltminister stellvertretend für alle 48 sich deutlich zu Wort meldete: „Die Fakten sagen uns, dass unsere Staaten stark vom Klimawandel betroffen sind. Costa Rica bezieht bereits 97 Prozent seiner Energie aus erneuerbaren Quellen. Aber wir müssen mit Ländern zusammenarbeiten, die diese Ziele noch nicht erfüllen. Internationale Unterstützung ist daher gefragt, spezielle Hilfe für jene Staaten, die nicht genug Ressourcen haben.“

 

Gerade die Frage der Klimafinanzierung sei aber in Marrakesch nicht ausreichend vorangekommen, kritisieren die Entwicklungsländer. Sie hätten sich mehr konkretes und schnell verfügbares Geld gewünscht, um sich gegen Stürme und Hochwasser rüsten zu können. Ab 2020 sollen für sie jährlich 100 Milliarden Dollar bereitstehen.

 

Wie die Klimaziele der einzelnen Staaten bewertet und gemessen werden, soll 2018 feststehen.

 

Dass die Ziele in den kommenden Jahren ambitionierter werden müssen, rechnet ein UN-Bericht vor: Selbst wenn alle Pariser Klimamaßnahmen eingehalten werden, steigt die Durchschnittstemperatur auf 2,9 bis 3,4 Grad Celsius, und das bis Ende des Jahrhunderts.