11. März 2016: Atomkatastrophe in Fukushima vor fünf Jahren

 

 

Am 11. März 2011 kam es zu einer Katastrophe in Fukushima. Ein Erdbeben der Stärke 9 zerstörte – vor allem durch die folgende, bis zu 14 Meter hohe Flutwelle – Hafengebiete und Städte. Auch vom dortigen Atomkraftwerk Fukushima 1 wurden die Rektorblöcke 1, 2 und 3 zerstört und der vierte Block schwer beschädigt.

 

In den AKW-Blöcken 1, 2 und 3 des Atomkraftwerkes Fukushima Daiichi (Fukushima1), das aus sechs AKW-Blöcken besteht, konnte nach der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe zwar die Abschaltung betätigt werden, aber die Notkühlsysteme konnten wegen zu starker Zerstörungen nicht mehr in Betrieb genommen werden. Die Folge war, dass in diesen Reaktorblöcken die Reaktorkerne schmolzen und die Betonsockel durchdrangen. Sie befinden sich unkontrollierbar in den darunterliegenden Böden und entfalten dort ihre Schadwirkung.

 

Die Folge der Atomkatastrophe war, dass alle 48 kommerziell betriebenen Reaktorblöcke Japans abgeschaltet wurden. Fast 200.000 Menschen mussten die Gegend um die zerstörten Atomkraftwerksblöcke verlassen. Viele von ihnen leben heute noch in provisorischen Unterkünften. Bis heute kämpfen 8000 Arbeiter gegen die Folgen, trotzdem fließen weiter täglich 400 Tonnen verstrahltes Wasser in den Pazifik. Ins Innere der Reaktorblöcke können nur Roboter. Schwierig wird die Bergung jener Brennstäbe, die sich über den Reaktoren in den Abklingbecken befinden. Wie man die Reaktoren öffnen will und die geschmolzenen Brennelemente der Reaktorkerne herausholen will, ist technologisches Neuland. Der Abbau der Reaktoren wird Jahrzehnte dauern. Die Betreiberfirma Tepco behauptet in verharmlosender Weise, man habe den Zustand der Stabilität erreicht, also alles im Griff.

 

Obwohl der Widerstand in der Bevölkerung immer noch groß ist, will Regierungschef Shinzo Abe nach und nach wieder Reaktoren hochfahren. Der Bürgerbewegung haben sich aber hunderte Rechtsanwälte angeschlossen und kämpfen ehrenamtlich vor Gericht vor jedem Neustart. Beispiel dieser Tage: Zwei Reaktoren, die hochgefahren waren, mussten wieder abgeschaltet werden. Drei Manager von Tepco wurden angeklagt.