21. Februar 2019: Klimaaktivistin Greta Thunberg in Brüssel

 

Erstmals am 20. August 2018 verweigerte die damals 15 Jahre alte schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg, die die neunte Klasse besucht, den Unterrichtsbesuch und saß anschließend zunächst jeden Tag bis 9. September während der Unterrichtszeit vor dem schwedischen Reichstagsgebäude in Stockholm und zeigte ein Schild mit der Aufschrift Skolstrejk för klimatet (dt. Schulstreik fürs Klima). Nach den Parlamentswahlen beschränkte sie den selbstbestimmten Unterrichtsausfall auf Freitage.


Schon im September 2018 wurde auch in den Niederlanden und in Deutschland das erste Mal gestreikt. In ganz Europa, ja weltweit kam es zu Aktionen. Greta erzeugte durch ihre spektakulären Proteste nationale und internationale Aufmerksamkeit, sodass sich in verschiedenen Städten weltweit Gruppen bildeten - in der Regel an Freitagen -, die sich der von ihr initiierten Bewegung anschlossen.  


Nun gingen ab Jänner 2019 auch in Brüssel - und zwar an Donnerstagen - schon die siebente Woche in Folge Jugendliche auf die Straße, angelehnt an Thunbergs „Schule schwänzen für das Klima“. Bei der Demonstration mit Schülern am heutigen Nachmittag in Brüssel wurde Greta wie ein Star gefeiert. Dass ihr Appell für den Klimaschutz in der Bevölkerung für Resonanz sorgt, hat sich bei dieser Demonstration gezeigt.


Vor der Demonstration in Brüssel appellierte Greta bei einer Konferenz an die EU-Spitze auf Englisch: „Wir müssen alle Kraft gegen den Klimawandel einsetzen, sonst sind unsere Errungenschaften für nichts. Sie, unsere Politiker, gehen dann als die größten Verbrecher aller Zeiten in die Geschichte ein.“ Sie warnte die Politiker vor dem größten Scheitern der Menschheitsgeschichte.


EU-Kommissionschef Jean Claude Juncker applaudierte Greta zu und kündigte an, einer von vier Euro werde künftig in den Klimaschutz fließen.


Bei den Demonstrationen gehe es um mehr als um bloßes Schuleschwänzen. Es gehe um Bewusstseinsbildung. Ob sie den Politikern glaube, wird Greta gefragt: „Nein“, sagt sie trocken. Aber sie komme gerne wieder nach Brüssel, um gehört zu werden und gemeinsam den Druck auf die Politik zu erhöhen.


Für den 15. März ist ein weltweiter Klimastreik geplant.


Auch in Österreich schlossen sich Schülerinnen und Schüler dieser Aktion an: Ab 21. Dezember in Wien jeden Freitag, seit Jänner auch in Innsbruck und Linz, seit Februar ebenso in Salzburg und Graz.

 

 

Quelle für die Informationen über die heutige Demonstration in Brüssel: Heutige Radiosendung „Abendjournal“ ab 18.00 Uhr auf Ö1