1. Februar 2019: Österreich ist kein Klimaschutz-Vorzeigeland

 

Der jüngste Bericht des Umweltbundesamtes zeigt deutlich, dass Österreich beim Umstieg auf erneuerbare Energien zu langsam ist. Die aktuelle Treibhausgasbilanz ist so schlecht, dass die Bundesregierung unter Druck gerät. Österreich hat die gesetzliche Vorgabe zur jährlichen Reduktion des Ausstoßes von Klimagasen nicht erfüllt.

 

In den letzten drei Jahren ist in Österreich der Ausstoß von Treibhausgasen sogar wieder angestiegen – statt zu sinken. Im Jahr 2018 wurden in Österreich insgesamt 82,3 Millionen Tonnen Treibhausgase emittiert. Das sind um 2,7 Millionen Tonnen oder 3,3 % mehr als 2017. Die ausschlaggebenden Faktoren für diese nachteilige Entwicklung sind die Steigerung des Einsatzes fossiler Energieträger in Wärmekraftwerken, in der Industrie und vor allem im Verkehrssektor, wo seit 1990 der Treibhausgasausstoß um 71,8 % gestiegen ist.

 

Ein Klimaschutz-Komitee, bestehend aus Bund, Ländern, Sozialpartnern und Umweltorganisationen, soll daher ab März konkrete Maßnahmen vorschlagen, wie man das Klimaschutz-Ziel von minus 36 % bis 2030 erreichen will.

 

Kanzler Kurz will vermeiden, dass es zu Protesten wie in Frankreich kommt. Dort hat man im Namen der Ökologisierung die Spritpreise gleich auf ca. zwei Euro erhöht, ohne die Bevölkerung ausreichend darauf vorzubereiten. Das ist natürlich der falsche Weg. Aber deshalb überhaupt nicht damit zu beginnen, das Steuersystem zu ökologisieren, ist auch falsch.