Ferdinand Gaisberger, Vorstandsmitglied der Klimaschutz-Initiative und Sprecher der Initiative Fördergemeinschaft Donauuferbahn, engagiert sich für die Modernisierung der Donauuferbahn

 

Ferdinand Gaisberger

Fördergemeinschaft Donauuferbahn

Im Weingarten 24

4341 Arbing                                                                             Arbing, 9. Oktober 2016

 

Herrn

DI Stefan Holzer

Amt der Oö. Landesregierung

Bahnhofplatz 1

4021 Linz

 

Betrifft: Donauuferbahn zukunftstauglich machen

 

 

Sehr geehrter Herr DI Holzer,

 

für den 35 Kilometer langen Donauuferbahn-Abschnitt Sarmingstein-Emmersdorf droht die Streckenstilllegung. In Oberösterreich ist die Donauuferbahn hingegen ein Vorzeigebeispiel. Dank gebührt dem Land Oberösterreich und den ÖBB dafür, dass in fast allen Haltestellen neue Bahnsteige errichtet wurden.

 

Nun steht die Donauuferbahn vor neuen Herausforderungen. Einerseits ist zu begrüßen, dass die Zahl der Bahnübergänge stark reduziert wird und die restlichen Übergänge technisch gesichert werden (Ampeln, Schranken). Andererseits wäre es aber sehr schade, wenn verabsäumt würde, vorher – wo dies möglich und sinnvoll ist – Korrekturen an der Linienführung vorzunehmen, indem enge Gleisbögen verflacht werden. So könnten die Investitionen, die mit der Reduktion der Zahl der Bahnübergänge verbunden sind (Begleitstraßen…), gleich in Sinne einer optimierten Linienführung durchgeführt werden und zu einer Streckenbeschleunigung führen. Denn technisch gesicherte Bahnübergänge erlauben deutlich höhere Geschwindigkeiten.

 

Eine spätere Elektrifizierung, mit der die Donauuferbahn Klimaschutz-tauglich gemacht würde, könnte dann auf der bereits verflachten Linie stattfinden. Im Rahmen eines solchen Gesamtkonzeptes wären beachtliche Kosteneinsparungen möglich! Die Elektrifizierung würde außerdem auch eine höhere Beschleunigung moderner Zuggarnituren erlauben.

 

Sinnvoll wären Linienkorrekturen vor allem auf jenen Abschnitten, wo sich die engen Gleisbögen „mitten auf der Strecke“ befinden (also nicht bei Stationseinfahrten bzw. -aus-fahrten) und einer Linienverflachung weder von der Topographie noch von der Verbauung her etwas im Wege steht. Zwischen Arbing und Perg-Schulzentrum ist dies z. B. der Fall. Es wäre schade, wenn hier die bogenreiche Linie, die z. T. nur 60 km/h zulässt, nicht durch eine flache Trassenführung ersetzt würde.

 

Von der nahen Bundesstraße B 3 aus erleben die Autofahrer derzeit eine Bahn, die sich wie eine lahme Ente bewegt. In Zukunft könnten sie eine schnelle Bahn sehen. Das wäre die beste Werbung für die Bahnnutzung.

 

Das Projekt „Technische Sicherung von Bahnübergängen“ umzusetzen, ohne zugleich auch Linienkorrekturen vorzunehmen, das wäre falsche Sparsamkeit. Ich ersuche Sie, sehr geehrter Herr DI Holzer, sich dafür einzusetzen, dass für die oberösterreichische Donauuferbahn-Strecke solche Linienverflachungen in das Sicherheitskonzept mit eingeschlossen werden.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Ferdinand Gaisberger eh.