Tätigkeitsbericht 2008 des KS-I-Obmanns

 

Aktivitäten von Vorstand und Aktivisten:

 

Vorstand der KS-I:

Heinrich Höbarth, Obmann (Wels)

Ing. Friedrich Kirchhofer, Obmann-Stellvertreter (Arbing)

Ferdinand Gaisberger, Schriftführer (Arbing)

Ing. Peter Höbarth, Schriftführer-Stellvertreter (Linz)

Mag. Leonhard Küllinger, Kassier (Arbing)

Ing. Gerhard Burgstaller, Kassier-Stellvertreter (Arbing)

Dipl.-Ing. Norbert Hoheneder, Beirat (Arbing)

 

Sitzungen des Vorstandes:

4 Vorstandssitzungen

1 Sitzung der Techniker des Vorstandes (Themen: E-Kraftfahrzeuge, Biotreibstoffe)

 

Mitgliederstand: 74 Mitglieder

 

Regionale Aktivitäten:

 

KS-I-Gruppe Arbing (Gem. Arbing, Bezirk Perg):

-          zur Fa. ERTEX-Solar (Photovoltaikanlagen, Amstetten)

-          und zu den Biobauern Franz Brunner (Groß Burgstall, NÖ) und Fam. Liebhard (Göpfritz, NÖ).

 

Gemeinsame Exkursion (Klimabündnis + Oö. Wasserschutzberatung + KS-I) am 30. Mai 2008

 

Fahrt zur Mobilitätsausstellung im Technischen Museum Wien (27. September 2008)

 

Projekt „Stromtankstelle Arbing“ (KS-I Arbing und Klimabündnisgemeinde Arbing)

Eröffnung der Strom-Tankstelle Arbing am 20. September 2008 durch Bürgermeister Georg Kragl und durch den KS-I-Vorstand.

Strom ist der „Treibstoff“ der Zukunft. Von den 1275 PJ brennbaren Energieträgern, die Österreich derzeit pro Jahr verbraucht, sind 1094 PJ fossilen Ursprungs (Öl, Gas, Kohle). Abschied von den fossilen Brenn- und Treibstoffen heißt, mit den erneuerbaren Brennstoffen (Biomasse, Biogas) das Auslangen finden zu müssen. Das Potenzial ist hier klein und liegt nur bei ca. 300 PJ. Hingegen bei Strom aus erneuerbaren Energieträgern ist Wachstum möglich, und zwar aus Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik.

 

„Energieregion Strudengau“: Treffen am 30. Oktober 2008 zwischen KS-I-Vertretern und Bürgermeister Josef Bindreiter, Chef der „Energieregion Strudengau“.

 

Ferdinand Gaisberger ist auch Sprecher der „Fördergemeinschaft Donauuferbahn“ (FÖDUB), einer Arbinger Initiative, die seit 1986 besteht und sich für die Attraktivierung der Donauuferbahn einsetzt. Sie fordert die Absicherung der Bahnübergänge (Reduktion auf wenige Kreuzungen und deren Sicherung durch Ampeln und Schranken), die Errichtung hoher Bahnsteige in allen Haltestellen und Bahnhöfen und die Beschleunigung (Beseitigung der Langsamfahrstellen, Entschärfung der engen Kurven, Elektrifizierung).

 

 

Als Problem sieht die FÖDUB die Art, wie die neue Ennsdorfer Schleife (St.Pantaleon - Ennsdorf) genutzt wird. Die Errichtung dieser Schleife wurde von der FÖDUB stets befürwortet, ja gefordert, aber mit dem Ziel, den Bahnknoten St.Valentin dennoch stündlich anzufahren, um im Stundentakt Anschluss zu den Schnellzügen in Richtung Wien zu haben. Die Ennsdorfer Schleife sollte zu den Stoßzeiten eine zusätzliche Schnellverbindung mit Linz ermöglichen. Diesem FÖDUB-Anliegen entspricht der neue Fahrplan leider absolut nicht.  

 

Karl Pfeiffer ist Kontaktmann der Klimabündnisgemeinde Arbing zur Energie-Region Strudengau und zugleich Betriebsleiter vom neuen Biomasse-Heizwerk Arbing.

Es grenzt an einen Skandal, dass sich neben diesem Heizwerk ein Betrieb befindet, der sich leider nicht vom Heizwerk mit Wärme versorgen lässt, weil ihm die Linz AG eine Strom-Heizung zu einem günstigeren Preis anbot.

 

 

Aktivitäten auf OÖ- und Bundesebene:

 

Ziel: Entscheidungsträger und Meinungsbildner mit Details des Klimaschutzes befassen und in ihnen die Überzeugung stärken, dass Klimaschutz sehr wichtig ist und Aktivitäten von Politikern erfordert.

 

Obmann Höbarth ist Sprecher der „Oö. Plattform Klima, Energie und Verkehr“:

Unser Verein KS-I arbeitet in dieser Plattform mit, das heißt, er vernetzt sich auf diesem Wege mit 24 anderen Initiativen. So ist ein Bündeln der Kräfte und ein bestimmteres Auftreten bei Entscheidungsträgern und Meinungsbildnern möglich.

 

Das Arbeitsteam dieser Plattform traf sich im Jahr 2008 achtmal (22. - 29. Sitzung), organisiert von Höbarth, moderiert von Dipl.-Ing. Andreas Drack (Klimaschutzbeauftragter des Landes OÖ) bzw. von seinem Mitarbeiter und seiner Mitarbeiterin. Einerseits ging es darum, sich über neue Entwicklungen zu informieren, andererseits nach außen hin im Sinne des Klimaschutzes aktiv zu sein.

 

Einige Themen:

- Umstieg auf erneuerbare Energien und für Fortschritte beim Energiesparen.

- Bio-Treibstoffe – Chancen und Grenzen.

- Welche Solaranlage soll ich aufs Dach geben? Photovoltaik oder Solarthermie?

- Emissionshandel.

- Energieverbrauch und Logistik der Schwerindustrie am Beispiel voestalpine.

- Kritische Auseinandersetzung mit der Verkehrspolitik der EU, des Bundes und des Landes OÖ.

- EU-weit sind die LKW-Mauten zu niedrig.

- Einsatz für österreichweiten Bahnausbau. Die Politik erkennt zu wenig die große Klimaschutz-Bedeutung der Bahn und agiert zu straßenlastig. Sie überlässt den Bahnausbau zu sehr den ÖBB, die sich vorrangig nur auf bestimmte Strecken konzentrieren (Westbahn, Südbahn). Das extrem teure Transit-Monsterprojekt Brennerbasistunnel wird gepusht, aber so manche innerösterreichische Bahnstrecken werden vernachlässigt.

- Bemühen, die Verkehrspolitiker von Bund und Land OÖ für den durchgehend zweigleisigen Ausbau der Pyhrnbahnstrecke Linz–Selzthal zu gewinnen. Derzeit ist nur von Linz bis Kirchdorf ein zweites Gleis geplant, die restlichen 55 km dieser wichtigen Strecke bleiben ein eingleisiges und kurvenreiches Nadelöhr:

- Unattraktiver Regional- und Nahverkehr (nur Zweistundentakt, Langsamfahrstellen)

- Unattraktiver Schnellzugverkehr Linz-Graz (nur mehr zwei Züge in beiden Richtungen, lange Fahrzeit).

- Kampf gegen Vernachlässigung der Regionalbahnen („Nebenbahnen“) und des Regionalverkehrs.

- Einsatz für die Bahnlärmbekämpfung an den Ursachen, nicht durch hässliche Lärmschutzwände. Nur so kann die Akzeptanz der Bahn in der Bevölkerung angehoben werden.

- Auseinandersetzung mit dem Regio-Liner-Vorschlag von Landeshauptmannstellvertreter DI Erich Haider und Ausarbeitung eines Alternativprojektes.  

 

Fünf KS-I-Mitglieder sind in leitenden Funktionen anderer Klimaschutz-NGOs bzw. in wichtigen öffentlichen Stellen des ÖPV tätig und dort im Sinne des Klimaschutzes aktiv:

Ingrid Dobersberger (Oö. Verkehrsverbund-Organisationsgesellschaft)

Richard Fuchs (Oö. Verkehrsverbund-Organisationsgesellschaft)

Andrew Kilpatrick (Initiative Verkehrs-Kultur)

Robert Mayr (Verein FAHRGAST OÖ)

Mag. Michael Schulz (Klimabündnis)

 

Salzburger KS-I-Mitglied Richard Fuchs:

Er erarbeitete eine Netzgraphik für den oberösterreichischen und Salzburger Nah- und Regionalverkehr der Bahn. Zugleich engagiert er sich im Sinne der Bahnvernetzung für die Errichtung einer Bahnverbindung zwischen Salzburg und Bad Ischl (Zwischen diesen beiden Städten bestand in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts eine Schmalspurbahn).

 

Mühevolle Arbeit des Obmanns nach der Methode der kleinen Schritte:

- 36 persönliche Gespräche des KS-I-Obmanns mit Fachleuten, Politikern, Beamten und Interessensvertretern (davon 3 in Wien und 1 in Selzthal)

- 7 Besprechungen mit NGO-Mitarbeitern

- 3x an Treffen/Aktivitäten der Initiative „ProBahnÖsterreich“ teilgenommen (1x Salzburg, 2x Wien)

- 2 Workshops organisiert

-          Der „Workshop Pyhrnbahn“ am 29. 10. 08 (Kremsmünster) war erfolgreich.

-          Der „Workshop Voralpenbahn“ (angedachte Bahnlinie St.Peter-Steyr-Sierning-BadHall-Kremsmünster-Sattledt-Wels) am 26. 11. 08 (Bad Hall) musste - obwohl das Interesse der Mehrzahl der Bürgermeister groß ist - wegen zu geringer Teilnehmerzahl kurzfristig abgesagt werden.

- 2 Gespräche mit Medienleuten (OÖN)

- 11 Briefe an Entscheidungsträger und Meinungsbildner:

- Zahlreiche E-Mails und Telefonate

 

Briefe von Vorstandsmitgliedern:

- Kritik am Plan der ÖBB, dass die Züge der Donauuferbahn den Knoten St.Valentin nur mehr im Zweistundentakt bedienen: Brief von Ferdinand Gaisberger an den Landeshauptmann-Stellvertreter von OÖ, DI Erich Haider.

- Erfolgreicher Einsatz für die Landesförderung von E-Fahrzeugen: Brief von Ferdinand Gaisberger an den oö. Landesrat Rudi Anschober.

- Alternativvorschlag zum geplanten Börsegang der EnergieAG: Brief von Ing. Friedrich Kirchhofer an den oö. Landesrat Rudi Anschober (das leidige Thema „Börsegang“ hat sich mittlerweile Gott sei Dank von selbst erübrigt).

 

Teilnahme an 4 Veranstaltungen außerhalb unseres Vereins (Obmann und/oder Vorstandsmitglieder).

 

Inhaltliche Arbeit von Obmann und Vorstand: Auseinandersetzung mit den Themen „Biotreibstoffe“ und „Elektro-Kraftfahrzeuge“.

 

Projekte von Mitgliedern des KS-I-Vorstands:

- Broschüre „Biotreibstoffe können nur wenig zum Klimaschutz beitragen“ (Obmann).

- Elektrofahrzeuge:

-          Recherchen zum Thema E-Fahrzeuge (DI Norbert Hoheneder).

-          Errichtung einer E-Tankstelle (Ing. Friedrich Kirchhofer, DI Norbert Hoheneder, Ferdinand Gaisberger).

-          Ankauf eines E-Scooters (Ferdinand Gaisberger).

- Ausbau der Bahn-Infrastruktur: Erarbeitung je eines Vorschlages für den Ausbau der Pyhrnbahn und der Summerauer Bahn und für die Errichtung einer „Voralpenbahn“ (Obmann).

 

 

Jahresprogramm 2009

 

Geplante Aktivitäten der KS-I-Gruppe Arbing: 

 

- 5. März: Vortrag von Wolfgang Pekny zum Thema „Foodprint“ (20.00 Uhr Pfarrheim Arbing)

- 22. März: 9-Uhr-Sonntagsmesse mit Dr. Michael Rosenberger in der Pfarrkirche Arbing; anschließend Vortrag von Dr. Rosenberger zum Thema „Schöpfungsverantwortung“ mit Diskussion (Pfarrheim Arbing).

- 26. März: Film von Al Gore „eine unbequeme Wahrheit“ (20.00 Uhr Pfarrheim Arbing)

- Exkursionen:

-          Wir sehen uns attraktive Bahnlinien an: Salzburger Lokalbahn, Pinzgaubahn und Vintschgaubahn (Südtirol). Alle drei Bahnlinien standen vor dem Aus und sind heute Vorzeigebeispiele.

-          Führung im Fronius-Werk Sattledt (diese Pionierfirma ist weltberühmt für ihre Wechselrichter und Vorreiter in Bezug auf die Nutzung der Sonnenstrahlung).

 

Fortsetzung der Aktivitäten auf OÖ- und Bundesebene:

 

- Engagement für den Aufbau eines Informations- und Beratungsnetzes zur Senkung des Energieverbrauches: Haupt- und ehrenamtliche Energie- und MobilitätsberaterInnen in den Gemeinden und Betrieben.

- Lobbying für ein langfristiges Programm zur Verdrängung fossiler Brenn- und Treibstoffe (und der Atomstromimporte): Klimaschutz-Gesetz, Novelle des Ökostromgesetzes, Energieeffizienz-Gesetz.

- Einsatz für ein Programm zur Umstellung auf sparsame Kraftfahrzeuge und auf Elektrofahrzeuge.

- Engagement für eine weitere Attraktivierung des öffentlichen Personenverkehrs (ÖPV) bzw. Kampf gegen dessen Ausdünnung.

- Mehr Finanzmittel zur Erhaltung und zum Ausbau des Bahnnetzes und Verbesserung des Angebotes im Personenverkehr statt Ausdünnungen/Betriebseinstellungen: Behebung von Langsamfahrstellen, barrierefreier Zugang durch hohe Bahnsteige und Niederflureinstiege (Behinderte, Mütter/Väter mit Kinderwägen, Radfahrer), Sicherung von Bahnkreuzungen (Ampeln und Schranken), Anschlussgleise für Betriebe...

- Einsatz für die Reform der Tarife im öffentlichen Personenverkehr: Einfach, einheitlich, attraktive Preise. Schnuppertickets. Es ist zu überlegen, ob es nicht am besten wäre, den Pendlern die Gratisbenützung des öffentlichen Verkehrs zu ermöglichen.

- Die Schweiz muss als Vorbild für die LKW-Maut gelten: Schrittweise Anhebung der LKW-Maut und Bemautung aller Straßen, nicht nur der Autobahnen und Schnellstraßen.

- Einsatz dafür, dass Bund und Ländern für die Stärkung des ländlichen Raumes sorgen.

 

Dank

 

Für die Aktivitäten der Vorstandsmitglieder und der Aktivisten, aber auch für die vielen Klimaschutz-Beiträge, die hier nicht angeführt sind, sei herzlich gedankt. Ebenso möchte ich allen unterstützenden Mitgliedern für die moralische und finanzielle Unterstützung des Vereins danken.

 

Besonderer Dank gebührt Herrn Ing. Peter Höbarth, meinem Sohn, der als Schriftführer-Stellvertreter im Jahr 2001 die Homepage erstellt und sie all die Jahre gewissenhaft betreut hat. Wegen Arbeitsüberlastung und aus beruflichen Gründen ersuchte er darum, dass das Amt des Schriftführer-Stellvertreters und die Betreuung der Homepage von jemand anderem übernommen wird.

 

Danken möchte ich auch Herrn DI Andreas Drack von der Oö. Akademie für Umwelt und Natur, dass für die Sitzungen des Arbeitsteams von der „Oö. Plattform Klima, Energie und Verkehr“ ein Raum zur Verfügung steht und auch die Moderation der Sitzungen übernommen wird.

 

Danke für klimafreundliches Verhalten in Haushalt und Verkehr, für energiesparende Maßnahmen und Umstellung auf Solarenergie und Biomasse-Heizung (oder Überlegungen bzw. Planungen in dieser Richtung), für jedes noch so kleine Gespräch, das dazu dient, die Menschen für den Klimaschutz zu sensibilisieren.

 

Besonderer Dank gebührt dem sehr treuen und aktiven KS-I-Mitglied Pater Alois Kitzbichler OFM, der von Baumgartenberg nach Frauenkirchen (Burgenland) umgesiedelt ist.

 

Ich ersuche Sie, sehr geehrte Damen und Herren, auch im Jahr 2009 der KS-I treu zu bleiben und wünsche Ihnen alles Gute.

 

Ihr Heinrich Höbarth                                                                                 Arbing, am 3. Februar 2009

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