Tätigkeitsbericht 2003


Internes:

Inhaltliche Arbeit, planerische Tätigkeit, Weiterbildung (Vorstand, Aktivisten):
- Erweiterung und Aktualisierung der Homepage
- Ausarbeitung eines Positionspapier-Vorschlages (Langfassung) für den

Arbeitskreis 'Klima & Verkehr'
- 6 Sitzungen (Vorstand und Aktivisten): 2.1., 29.4., 26.8., 21.10., 4.11., 16.12.

2 Exkursionen:
22. 3.: Passivhaus Ried i. d. Riedmark, Niedrigenergiehaus in Strengberg, Biomasse-Heizwerk in Bad Kreuzen.
29. 7.: Besichtigung des neuen ÖBB-Triebwagens 'E-Talent' in Wien.

 

Teilnahme an 10 Fortbildungsveranstaltungen (jeweils mindestens ein KS-I - Mitglied):
14. 1.: 'Klimaretter vor den Vorhang' (Linz).
04. 2.: 'Klimaschutz als Wettbewerbsfaktor - Chancen und Herausforderungen der Betriebe' (Fa. Schloßgangl, Steyr).
23. 4.: 'Nachhaltigkeitsforum' (VA Tech, Linz).
13. 5.: 'Erneuerbare Energien - Technik, Trends, Perspektiven' (Exkursion ins Innviertel).
11. 6.: 'Dezentrale Energieversorgung mit der Brennstoffzelle' (Attnang-Puchheim).
24. 6.: 'Nationale Klimastrategie - vom Konzept zur Umsetzung' (Linz).

12. 9.: 'Supermarkt im Passivhaus-Standard' (Nah und Frisch Markt Kirchberg-Thening).
22. 9.: 'Der Weg zur Permakultur' (Steyr).

10.10.: 'Frische Luft in alte Häuser'- Kontrollierte Wohnraumlüftung in der Althaussanierung (St. Pölten).
24.10.: 'Salzburger Verkehrstage'.

 

Fürs Gemütliche: 30. 8.: Grill-Abend bei Fam. Kirchhofer in Puchberg, Gem. Arbing(Vorstand und Aktivisten)

 

Vereinsentwicklung:
- Wir sind nach wie vor ein Verein mit wenig Mitgliedern. Die Mitgliederzahl stieg um 10 von 40 auf 50. Die Mitgliederwerbung wird daher ein wichtiges Anliegen des Jahres 2004 sein. Das Gewicht eines Vereines, der etwas bewegen will, hängt auch von der Zahl der zahlenden Mitglieder ab.

Enge Zusammenarbeit
mit der 'Fördergemeinschaft Donauuferbahn'
mit der Leiterin der Mobilitätszentrale Perg, Frau Ingrid Dobersberger
mit dem Klimaschutzbeauftragten des Landes OÖ., Herrn DI Andreas Drack
mit dem OÖ-Koordinator vom 'Klimabündnis', Herrn Mag. Michael Schulz
mit dem OÖ-Sprecher des Vereines 'Fahrgast', Herrn Robert Mayr
mit dem OÖ-Sprecher des Verkehrsclub Österreich (VCÖ), Herrn Andrew Kilpatrick
mit DI Friedrich Bruck von Elin EBG Traction bezüglich Bahnfahrzeuge

 

Regionale und überregionale Aktivitäten:

 

Die wichtigste Klimaschutz-Maßnahme ist die Umstellung unserer Energieversorgung auf erneuerbare Energiequellen. Dabei kann Österreich als Atomkraftwerk-freies Land - gemeinsam mit anderen engagierten Pionierstaaten - eine Vorreiterrolle übernehmen.

 

Dies ist ohne Wohlstandsverlust möglich, das bestätigen zahlreiche Studien. Überdies würden dadurch viele Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen.

Aber diese Umstellung ist auch eine gewaltige Herausforderung. Die Erneuerbaren sollen sich ja vom Snack zur Hauptspeise entwickeln, also die fossilen Energieträger (Ölprodukte, Kohle, Koks, Erdgas) und importierten Fossil- und Atomstrom verdrängen.

 

Die derzeitige Entwicklung ist allerdings nicht erfreulich. Obwohl laufend neue Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energie errichtet werden und Wärmedämm-Maßnahmen gesetzt werden, steigt dennoch der Öl-, Gas- und Stromverbrauch.

Trotz immer sparsamerer Motoren nimmt im Verkehr der Verbrauch fossiler Treibstoffe exorbitant zu. Die so wichtige Verkehrsverlagerung zur Schiene geht langsamer vor sich, als der Straßenverkehr (und Flugverkehr) wächst. Noch dazu mangelt es beim System Bahn an Qualität und Kapazität, weil die Bahn seit dem Zweiten Weltkrieg total vernachlässigt wurde.

 

Es gibt aber Gott sei Dank auch Lichtblicke: Die Zahl der Klimaschutz-Engagierten wird größer, und immer mehr Gemeinden ergreifen die Initiative in Richtung Klimaschutz. Sie machen mit dem Energiesparen Ernst, setzen sich mit erneuerbarer Energie auseinander und wagen die Errichtung von Anlagen zu ihrer Nutzung.

 

Aber die Zahl der Freiwilligen, die die Förderungen nützen, wird sich in Grenzen halten. Deshalb brauchen wir eine stärkere Änderung der Rahmenbedingungen, damit sich immer mehr Bürgerinnen und Bürger - und schließlich die gesamte Bevölkerung an der Umstellung auf erneuerbare Energie beteiligen.

In diesem Sinne gab es zahlreiche Aktivitäten der KS-I, einerseits auf regionaler Ebene, andererseits auch auf OÖ- und Österreich-Ebene.


a) Aktivitäten auf regionaler Ebene:

 

Fortsetzung des Energiesparprojektes "Energiezukunft Arbing" in Zusammen-arbeit von Gemeinde Arbing und KS-I:

 

14. 1.: Runder Tisch: Vertreter der KS-I mit Arbinger Bürgermeister und Gemeinderäten und mit Projektpartnern (Energiesparverband des Landes OÖ., Gewerbebetriebe, Energieversorger).
Gemeinderäte führten Energie-Erhebungen in den Haushalten durch (Fragebögen).

 

25. 2.: Einführungs-Abend in der Mehrzweckhalle Arbing: Vorträge wurden gehalten; Preise wurden verlost unter jenen, die Fragebögen abgegeben hatten; Firmen präsentierten Energiespar-Produkte und Anlagen zur Gewinnung von Energie aus erneuerbaren Quellen.

 

5. 6.: Präsentations-Abend in der Mehrzweckhalle Arbing: Die Ergebnisse der Haushalts-Befragungen wurden präsentiert; die Teilnehmer an der Befragung erhielten Info-Mappen; Vorträge wurden gehalten.

 

13. 9.: Die Marktgemeinde Mitterkirchen wurde Klimabündnisgemeinde. Diese Gemeinde kann auf mehrere wichtige Klimaschutz-Aktivitäten verweisen, z.B. auf die Solarenergie-Aktion und auf die Energiebuchhaltung in den öffentlichen Gebäuden.

 

Fördergemeinschaft Donauuferbahn: Kontakte mit Frau Dobersberger, Herrn Bürgermeister Wohlmut (Mauthausen) und Herrn WK-Obmann Weißengruber (Programm für die Verflachung enger Kurven auf der Donauufernbahn-Linie)

Die Fortsetzung der Vorteilscard-Verkaufsaktion scheiterte am Widerstand der ÖBB.

 

Vorträge:
Heinrich Höbarth, 'Klimaänderungen: Ursachen? Was ist zu tun?' (30.3., Katholische Männerbewegung Mitterkirchen)

 

b) Aktivitäten auf Landes- und Bundesebene (nach der Methode der kleinen Schritte und des steten Tropfens):


Gründung des Arbeitskreises 'Klima & Verkehr':

Damit sich im Verkehrssektor endlich etwas in Richtung Klimaschutz bewegt, startete die KS-I im November 2002 auf OÖ-Ebene das Projekt 'Klimaschutz - Beginn einer Aktion', das zur Gründung des Arbeitskreises 'Klima & Verkehr' führte. In diesem Arbeitskreis sind durch je eine Person vertreten:
- die vier oö. Landtagsparteien
- die oö. Sozialpartner
- Fachleute
- Vereine (Fahrgast, Klimabündnis, KS-I, VCÖ)
Es gab bereits 6 Sitzungen, für deren Vorbereitung ca. 40 persönliche Kontakte bzw. Vorgespräche notwendig waren. Das Projekt wird im Jahr 2004 fortgesetzt.
Auch auf Bundesebene werden mit Fachleuten, NR-Abgeordneten und Sozialpartnern Kontakte gepflegt.

Das Ziel ist, 'hinter der öffentlichen, offiziellen Bühne' Kontakte zu schließen und Politiker, Fachleute, Interessensvertretungen und NGOs zu vernetzen. Man soll offen und ungezwungen miteinander reden können, ohne Angst haben zu müssen, in den Medien verrissen zu werden. Dabei soll ein gemeinsames Konzept für ökologische Nachhaltigkeit in den Bereichen Energie und Verkehr entstehen.


Lobbying für eine Attraktivierung der Bahn und für eine Änderung der Rahmenbedingungen im Verkehrssektor (Schreiben an Regierungsmitglieder, Nationalratsabgeordnete, Sozialpartner und Zeitungen):

Das System Bahn ist im Sinne des Klimaschutzes nicht irgend ein Mobilitätsanbieter unter anderen Anbietern auf dem Verkehrsmarkt, sondern eine absolute Notwendigkeit für die Verkehrsverlagerung.

- Die KS-I protestierte gegen die Ausdünnung des InterCity-Verkehrs.

- Der KS-I-Obmann diskutierte mit DI Friedrich Bruck (Siemens AEG-Traction, Wien) Vorschläge zur Verbesserung der Bahnfahrzeuge.

- Die KS-I brachte Forderungen zu den Themen ÖBB-Reform und Transit ein:
. Wir brauchen mehr Bahn, nicht weniger: Statt bloßer Bahn-Schrumpfung muss durch eine Bahn-Offensive der enorme Rückstand beim System Bahn aufgeholt werden.
. Kostenwahrheit: Die Schienenmaut (Infrastruktur-Benützungsentgelt) soll nicht angehoben werden, die LKW-Maut hingegen schon.
. Die Finanzierung des Schienen-Ausbaues muss Sache des Staates bleiben.
. Die Bahn soll nicht nur für den Transit und für den Güterverkehr ausgebaut werden, sondern auch für den Personenverkehr.

- Lobbying bei der EU für den Ausbau der Summerauer Bahn und der Pyhrnbahn: Schreiben an den Vizepräsidenten der Europäischen Investitionsbank Dr. Ewald Nowotny.

Proteste bei Zeitungsredaktionen gegen die aggressive, mit Halbwahrheiten agierende Werbung der Öl- und Gaslobby in Zeitungen.

Forderung von deutlichen Akzenten in Richtung Energiesparen: Schreiben an Wirtschafts- und Umweltministerium.

 

Dank:

 

Für die finanzielle und moralische Unterstützung des Vereines durch Euch, liebe Mitglieder - auch durch die nicht anwesenden Mitglieder - sei herzlich gedankt!

Ebenso herzlich danke ich dem Vorstand und den Aktivisten für die intensive inhaltliche und organisatorische Mitarbeit: dem Fritz, dem Ferdinand, dem Peter, dem Leo, dem Gerhard und den Aktivisten Karl, Norbert, Stefan, Pater Alois und Johannes.

 

Großer Dank gebührt jenen Vorstandsmitgliedern und Aktivisten, die sich beim Arbinger Energiesparprojekt in besonderer Weise engagiert haben: dem Leo, dem Ferdinand, dem Fritz und dem Norbert. Besonderer Dank gilt auch den Mitgliedern des Gemeinde-vorstandes und des Gemeinderates von Arbing, die bei dieser Aktion mitgewirkt haben.

 

Ein herzliches Grüß Gott und Danke den neuen Mitgliedern! Besonders hervorheben muss ich Herrn Rudolf Nenninger, der schon einige Jahre als Gemeinderat in Mitterkirchen in unserem Sinne aktiv ist, Herrn Robert Zinterhof, der bemüht ist, unsere Arbeit in den Medien positiv darzustellen, und Herrn DI Friedrich Bruck, der sich immer wieder bereit erklärt zur Diskussion über neue Vorschläge zur Verbesserung von Bahnfahrzeugen.

 

Ich danke Herrn DI Andreas Drack für seinen nimmermüden Klimaschutz-Einsatz und die konsequente Umsetzung des Klimaschutzes im Alltag. Ebenso danke ich Herrn Mag. Michael Schulz und seinem Mitarbeiter Ing. Robert Pröll für die mühevolle Klima-bündnis-Kleinarbeit auf der Ebene der Gemeinden und Betriebe. Ich danke den drei genannten Herren und auch den Herren Andrew Kilpatrick und Robert Mayr für ihre konstruktive Mitarbeit im Arbeitskreis 'Klima & Verkehr'. Auch Herrn Richard Fuchs, Herrn Alt-Bürgermeister Karl Grufeneder und Frau Ingrid Dobersberger danke ich für ihre Unterstützung bei der Verbesserung des Öffentlichen Verkehrs.

 

Ich danke für Eure kritischen Bemerkungen. Noch so gute Ideen enden im Chaos, ja ganze Systeme gehen zu Grunde, wenn es an Kritik fehlt.

 

Ein Danke richte ich nach Westen zu unserem Mitglied DI Roland Mayr, der sich - trotz seines Krebsleidens - im Bezirk Grieskirchen für Biomasse-Heizungen und Biomasse-Nahwärmeanlagen einsetzt.

Ein großes Danke an jene, die den Mut aufbringen, in Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energie zu investieren oder sich ein Sparauto zu kaufen.

Ich ersuche Euch, dass Ihr, liebe Mitglieder, dem Verein die Treue haltet und dass sich anwesende Noch-Nicht-Mitglieder zum Beitritt entschließen.
Bemühen wir uns alle, neue Mitglieder zu gewinnen!

 

Der Motor des Vereines sind die aktiven Mitglieder, die Aktivisten. Um ihre Mitarbeit ersuche ich in ganz besonderer Weise für das Jahr 2004. Auch neue Aktivistinnen und Aktivisten sind jederzeit herzlich willkommen.

 

Jahresprogramm 2004:

 

Die Mitgliederwerbung wird ein wichtiges Anliegen dieses Jahres sein.

Es sollte eventuell versucht werden, für die Aufklärungsarbeit intensiver die Strukturen des Kath. Bildungswerkes zu nützen.

 

Laufende Projekte:
a) Regional:
. Fortsetzung der Energiesparaktion "Energiezukunft Arbing":
Thermographie-Aktion
Veranstaltung 'Thermotechnische Bausünden'
Individuelle Bauberatungen
. Kontakte zu anderen Gemeinden im Sinne des Klimaschutzes knüpfen
. Vorteilscard-Verkaufsaktion - Fortsetzung wird versucht (Zustimmung von
ÖBB nötig)
b) Überregional: Der Arbeitskreis 'Klima & Verkehr' wird auch im Jahr 2004
seine Tätigkeit fortsetzen.

- Exkursionen und Tagungen:
. Klein-Wasserkraftwerk Steinbach a. d. Steyr
. Güssing, Hartberg, Murau: Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energie (2 Tage in Süd- und Südostösterreich)
. Passivhaus Ried i. d. Riedmark
. Projekt 'Dorfmobil' in Steyrling und Klaus
. Europäische Passivhaus-Tagung in Krems
. 28. 8. 04: Permakultur-Exkursion in den Lungau

- Autofreier Tag (22.9.)


Arbing, 27. Jänner 2004 Heinrich Höbarth (Obmann)